Die neue Bade- und Benutzungsordnung gilt für die Liegewiese (rechts). Es wird noch geklärt, wie die Abgrenzung zum Gelände des Fischereivereins geschehen kann. Foto: Privat

Neue Regeln sollen für Entspannung sorgen. Ab 22 Uhr Musik, Hunde und Feuer nicht erlaubt. 

Balingen-Frommern - Am Schiefersee in Frommern soll auch in Zukunft Erholung möglich sein. Daher beschloss der Ortschaftsrat am Dienstag in einer Sondersitzung eine Bade- und Benutzungsordnung. Deren Einhaltung wird von einem privaten Sicherheitsdienst überwacht.

Lärm, Müll und ungebetene Gäste

Wie bereits berichtet, hatten sich Anwohner und Besucher vor allem an den heißen Tagen unter anderem über großen Lärm, Müll sowie wildes Parken beschwert. Der Fischereiverein, der gegenüber der Liegewiese sein eigenes Refugium hat, beklagte sich über ungebetene Gäste.

Diese Ärgernisse sprach auch Ortsvorsteher Stephan Reuß in der Sitzung an und verwies darauf, dass die Besucherzahlen eine Größenordnung erreicht hätten, die der See nicht mehr verkrafte. Ein Großteil der Besucher verhalte sich zwar gesittet, eine Minderheit aber nicht. Zudem sei in einem Gutachten empfohlen worden, wegen der Haftungsfrage eine Bade- und Nutzungsordnung aufzustellen. "Wir hätten das Thema auf jeden Fall angehen müssen", so Reuß.

Mit verschiedenen Verboten sollen aber nicht die Besucher und Anwohner bestraft werden. Vielmehr sollen die Regelungen, die auf den Bereich der Liegewiese beschränkt seien, dafür sorgen, dass die Lebens- und Erholungsqualität am See erhalten bleiben.

Offenes Feuer, Hunde und Musik nach 22 Uhr verboten

Auf Beschluss des Ortschaftsrats sind nun unter anderem Grillen und offenes Feuer, Hunde sowie Musik und Alkohol nach 22 Uhr verboten. Glas und Porzellan dürfen nicht mitgebracht werden, Schlauch- und Modellboote haben auf dem See nichts verloren. Bei einem Ortstermin soll festgelegt werden, an welchen Stellen die neue Bade- und Benutzungsordnung aufgehängt wird und wo entsprechende Schilder aufgestellt werden.

Die Gremiumsmitglieder hatten auch nichts dagegen, dass mit 6000 Euro aus den Verfügungsmitteln ein privater Sicherheitsdienst, eine so genannte City-Streife, engagiert wird. Diese soll an Wochenenden von 20 bis 24 Uhr präsent sein und unregelmäßig unter der Woche. Laut Reuß haben die Sicherheitsleute die Möglichkeit, Sanktionen wie Platzverweise zu erteilen. "Die beste Ordnung hilft nicht, wenn sie nicht kontrolliert wird", hielt der Ortsvorsteher fest, der nun auf Entspannung hofft.

"Es muss hart durchgegriffen werden", forderte Rudolf Bitzer, und Günther Meinhold ergänzte: "Die Verordnung ist sinnvoll, notwendig und verhältnismäßig." Er regte an, am Ende des Sommers Bilanz zu ziehen, um festzustellen, ob Verschärfungen notwendig seien. Stephan Reuß verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass auch eine Bußgeldverordnung möglich; dafür müsse aber der Gemeinderat mit einem Satzungsbeschluss seinen Segen geben.