Regionalzug der HzL: Die Elektrifizierung der Strecke hat Priorität. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Regionalstadtbahn: Im Frühjahr 2017 könnte Streckenplanung beginnen / Fahrbarkeitsprüfung soll demnächst stattfinden

Zollernalbkreis (gu). Wichtiger Punkt im Förderprogramm des Landkreises für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist die Weiterführung der Regionalstadtbahn. Wie mehrfach berichtet, soll die Strecke der Zollernbahn im Gesamtnetz der Regionalstadtbahn erst in Modul zwei zum Zug kommen.

Um die Sache voranzutreiben und verkehrstechnisch nich t außen vor zu bleiben, hatte der Kreistag beschlossen, bei der Planung in Vorleistung zu gehen und dafür Geld beiseite zu legen. Verkehrsamtsleiter Hardy Losekamm, der das Förderprogramm für Stadt- und Schienenverkehr im Kreistagsausschuss für Umwelt und Technik vorstellte, erklärte, dass die Firma DB Engineering die Vorplanung demnächst abschließen werde; im Frühjahr 2017 könnten bereits die Planungen beginnen. Unter anderem werde es eine Fahrbarkeitsprüfung geben, und man werde auf der Stammstrecke der Hohenzollerischen Landesbahn (HzL) in die Vorplanung einsteigen.

CDU-Kreisrat Helmut Barth erkundigte sich, wofür die zwei Millionen Euro eingesetzt werden sollen, die der Landkreis für den Anschluss an die Regionalstadtbahn beiseitegelegt hat. Finanzdezernent Christoph Heneka erklärte, dass man mit dem Geld flexibel reagieren könne, denn: "Im Moment können wir noch nicht abschätzen, wie Modul eins läuft."

Die Elektrifizierung der Strecke bis Tübingen habe unabhängig vom Bau der Regionalstadtbahn "oberste Priorität". Knackpunkt dabei ist der neue Tiefbahnhof Stuttgart 21: Dort dürfen nämlich keine dieselgetriebenen Züge einfahren, und der Zollernalbkreis wäre ohne elektrifizierte Strecke wieder mal abgehängt.

FWV-Kreisrat Hubert Schiele bohrte einmal mehr in einer alten Wunde: Ob es denn eine Vereinbarung mit dem Landkreis Tübingen gebe, erkundigte er sich. "Oder zahlen wir die Planung ganz?" Eine Vereinbarung gebe es nicht, sagte Landrat Günther-Martin Pauli: "Aber es ist richtig, dass wir in Vorleistung gegangen sind." Die Planung werde man nicht allein finanzieren. Zu gegebener Zeit werde sich der Nachbarkreis beteiligen. Christoph Heneka setzte noch eins drauf: "Wir sind eng auf den Fersen von Modul eins", sagte er: "Wenn wir auf Tübingen gewartet hätten, dann hätten wir heute gar nichts." Es sei vernünftig gewesen, so vorzugehen.

Mit insgesamt fast 1,7 Millionen Euro will der Landkreis im kommenden Jahr den Verkehr mit Bus und Bahn fördern – vorbehaltlich der Bereitstellung der Haushaltsmittel. Der Empfehlungsbeschluss an den Kreistag erfolgte einstimmig.