Die Zukunft des Strasser-Areals im Herzen der Balinger City ist eines der Themen beim Diskussionsabend der FDP gewesen. Foto: Maier

Zukunft von Gelände im Herzen Balingens ist Thema beim Diskussionsabend der FDP. Wunsch nach mehr Bürger-Beteiligung.

Balingen - Die Zukunft des Strasser-Areals im Herzen der Balinger City ist eines der Themen beim Diskussionsabend der FDP gewesen. Dabei wurde auch der Wunsch nach einer besseren Einbindung der Balinger geäußert.

Speziell genannt wurde eine so genannte Bürgerwerkstatt, in der die Balinger ihre Vorstellungen für das zentrumsnahe Areal formulieren können. Die Balinger FDP-Gemeinderatsfraktion um Sprecher Dietmar Foth nahm diesen Vorschlag gerne auf; die Fraktion hatte im Gemeinderat selbst bereits mehrfach den Wunsch nach einer Beteiligung der Bevölkerung und nach einem Ideenwettbewerb geäußert.

Derzeit laufen die Planungen für das Strasser-Gelände. Im Dezember hatte die Engstlatter Projektentwicklungsgesellschaft PMG ihr Konzept im Gemeinderat vorgestellt. Vorgesehen ist demnach die Ansiedlung großer Handelsflächen sowie die Schaffung von Wohnraum; als Händler haben der Textiler H&M sowie der Drogeriemarkt Müller Interesse bekundet. Zudem, so ist der Plan, könnte sich nebenan an der Straße Im Roßnägele auf dem Areal von Stefan Burghard (Firma Götz) ein Lebensmitteldiscounter ansiedeln. In trockenen Tüchern ist noch nichts; insbesondere, so ist derzeit zu hören, gestalten sich die Verhandlungen mit Burghard wegen des Kaufs der Roßnägele-Fläche aufwändig.

Die FDP geht aufgrund der Möglichkeit, das eigentliche Strasser-Areal um das Burghard-Gelände vergrößern zu können, nun laut Foth von einer "grundsätzlich neuen Sachlage" aus. So biete sich die Chance, ein ganzes Quartier neu zu gestalten. Diese Chance sollten die Stadtverwaltung und der Gemeinderat nutzen, meint Foth, und für die Planungen für das Gelände einen "Neustart" wagen – mit möglichst intensiver Beteiligung der Balinger. Ähnliches – einen Gestaltungsbeirat, in dem auch Balinger Bürger neben Fachleuten wie Stadtplaner und Architekten vertreten sein sollen – hatte die Grünen-Fraktion im Gemeinderat bereits im April 2014 gefordert, nachdem die Activ-Group die Eyach-Arkaden aufgegeben hatte. Eine Reaktion der Stadtverwaltung darauf gab es bislang nicht.

Statt stur das alte Konzept – großflächiger Einzelhandel – weiterzuverfolgen, sollte man nach Meinung der FDP zunächst einmal die Bürger fragen, was sie sich auf dem Gelände wünschen – und sich dann für ein möglicherweise anderes Konzept einen geeigneten Investor suchen. Deutlich wurde beim Diskussionsabend der FDP, berichtet Foth, dass beispielsweise der derzeit angedachte Lebensmitteldiscounter auf dem Burghard-Areal als "nicht passend" für diese zentrale Innenstadtlage empfunden wurde. Stattdessen könnten sich manche dort mehr Platz für Wohnraum, den Bau einer generationenverbindenden Begegnungsstätte, vielleicht auch die Zentralisierung des Rathauses vorstellen.

Foth selbst hatte namens der FDP-Fraktion die Idee einer Brauereigaststätte ins Spiel gebracht – und dafür einige Unterstützer gefunden. Fast noch wichtiger aber sei ihm gewesen, sagt Foth, dass er damit einen "Anstoß" gegeben und aufgezeigt habe, dass es nicht zwangsläufig beim seit Jahren verfolgten Nutzungskonzept der Stadtverwaltung bleiben müsse. "Alternativen sind möglich", sagt Foth. Allerdings müssten diese zügig ausgearbeitet werden, ansonsten sei es möglicherweise zu spät.