Chor, Solosänger und Instrumentalisten bieten das Trost spendende Brahms-Requiem dar. Archivfoto: Tahir Foto: Schwarzwälder Bote

Klassik: "Deutsches Requiem" erklingt am Sonntag in der Stadtkirche Balingen

Am Ewigkeitssonntag, 24. November, um 17 Uhr führt die Evangelische Kantorei Balingen unter Leitung von Bezirkskantor Wolfgang Ehni das "Deutsche Requiem" von Johannes Brahms in der Balinger Stadtkirche auf.

Balingen. Die Solopartien bei dieser Aufführung übernehmen Angelika Lenter, Sopran, und Dennis Sörös, Bariton. Begleiten wird das Symphonieorchester Sinfonietta Tübingen.

"Ein deutsches Requiem" nach "Worten der Heiligen Schrift ist wohl das größte und zugleich erfolgreichste Chorwerk von Johannes Brahms. Es gliedert sich in sieben Sätze. Die Hauptrolle kommt dem Chor zu. Brahms wählte die Texte aus der Luther-Bibel und den Apokryphen aus.

Die Anziehungskraft seines Meisterwerkes liegt in dessen aufrichtiger Schönheit und seinem lyrischen Mitgefühl. Ist das lateinische Requiem ein großes Fürbittgebet für die Verstorbenen, so wendet sich das Requiem von Brahms an die Lebenden, an alle Trauernden ungeachtet ihrer Konfession, in der Absicht, ihnen Trost zuzusprechen.

Die Texte der sieben Sätze hat Johannes Brahms dem Neuen Testament und den Psalmen entnommen. Sie führen den Hörer aus der Erschütterung über die Vernichtung bis zu tröstlicher Erhebung. Man kann das Werk seines meditativen und zusprechenden Charakters wegen auch mit einer Predigt vergleichen.

Die Entstehungsgeschichte geht auf das Jahr 1856 zurück, als sein Freund Robert Schumann starb. Unter dem Eindruck des Todes des geliebten Freundes entstand zunächst der zweite Satz "Denn alles Fleisch, es ist wie Gras". Erst 1860/61 erweiterte Brahms diesen Satz, komponierte den Einleitungschor und entwickelte die Idee einer viersätzigen Trauerkantate.

Bekannt ist auch, dass der Tod der geliebten Mutter im Februar 1865 den Komponisten zur Wiederaufnahme der Arbeiten am Requiem anregte und dass der fünfte Satz "Ihr habt nun Traurigkeit", dem Gedanken der Mutter gewidmet ist. "Ein Deutsches Requiem" von Johannes Brahms ist keine Gedächtnismusik, eher eine musikalische Meditation über den Tod.

Ausführende sind neben der Kantorei und der Sinfonietta Dennis Sörös und Angelika Lenter als Solisten.

 Karten gibt es im Vorverkauf in der Buchhandlung Rieger, Telefon 07433/ 27 41 41, sowie auch an der Abendkasse.