Nach 67 Jahren in der Balinger Innenstadt schließt das Fachgeschäft Blumen-Jetter an der Friedrichstraße 22. Foto: Jetter

Ende eines Traditionsgeschäfts. Inhaberin Monika Jetter geht in Ruhestand.

Balingen - Eine Ära geht zu Ende: Nach 67 Jahren schließt das Fachgeschäft Blumen-Jetter an der Friedrichstraße in der Balinger Innenstadt. Die Nachfolge für die Räume ist noch offen.

Der Entschluss für die Aufgabe des Blumengeschäfts reifte bei der Inhaberin Monika Jetter seit geraumer Zeit. Im Alter von 69 Jahren möchte sie sich der Last eines eigenen Unternehmens entledigen und das Arbeitsleben nach 52 Berufsjahren abschließen. Verbunden fühlt sie sich weiterhin mit den langjährigen Mitarbeiterinnen.

Blumenladen bereits 1953 eröffnet

Das Blumengeschäft Jetter wurde 1953 von Gärtnermeister Rudolf Jetter und seinen Söhne gegründet und befand sich zunächst in der Friedrichstraße 17 (heute Friedrich-Apotheke). Es sollte den Verkauf von Schnittblumen und Topfpflanzen aus der in Heselwangen gelegenen Gärtnerei fördern. Bereits 1962 kaufte Rudolf Jetter das Gebäude an der Friedrichstraße 22 eröffnete und nach dem Umbau das Blumenhaus im Folgejahr.

Seine Frau Lieselotte leitete erfolgreich mit bis zu zehn Angestellten das Geschäft. Während sich der ältere Sohn Willi ebenfalls zum Gärtnermeister ausbilden ließ und später den Gärtnereibetrieb in Heselwangen übernahm, ergriff der Jüngere, Hermann, den Beruf des Floristikmeisters und unterstützte die Mutter im Balinger Blumenhaus.

Ob Alltagsstrauß oder ausgefallene Fest-, Hochzeits- oder Trauerfloristik, das Unternehmen hatte sich einen großen Kundenstamm erarbeitet. Auch die Ehefrauen der beiden Söhne brachten sich in die Firma ein. Später verlagerte Hermann Jetter seine Geschäftsideen ins Industriegebiet Gehrn und hatte mit dem Blumen-Fachkauf und Gartencenter Jetter ein eigenes Standbein.

Zeit für Hobbys

Ab 1987 lenkte Monika Jetter mit Floristinnen und Hilfskräften die Geschicke des Balinger Innenstadt-Blumenhauses. Die persönliche Beratung war ihr in Verkaufsgesprächen stets wichtig; ebenso die Harmonie in Form und Farbe bei den Blumengebinden und der Geschmack bei den ebenfalls angebotenen Accessoires.

Monika Jetter (geborene Haasis) wurde in Streichen geboren und erlernte in Albstadt den Beruf der Floristin. Die Blumen brachten es mit sich, dass sie den Heselwanger Gärtnermeister Willi Jetter kennen und lieben lernte und 1972 heiratete. Den beiden Kindern des Paares haben sie zwar die Liebe zu Blumen und Pflanzen für deren berufliche Laufbahn mitgegeben, diese legten jedoch mit ihren Familien ihren Lebensmittelpunkt außerhalb der Heimatstadt.

Nach der anfänglichen Mithilfe in der Heselwanger Gärtnerei mit eigener Verkaufsstelle wechselte Monika Jetter in das Balinger Blumenhaus. Für Hobbys blieb der rührigen Floristin im Berufsleben so gut wie keine Zeit. "Das wird sich aber finden", sagt sie mit einem Lächeln.