Die Erweiterungspläne von Bizerba kommen angesichts der Geschäftszahlen der vergangenen Jahre wenig überraschend. Foto: Maier

Unternehmen will wachsen. Verhandlungen mit IG Metall über "Standort- und Beschäftigungssicherung".

Balingen - Bizerba ist seit Jahren auf Wachstumskurs. Die Umsätze steigen stetig, ebenso die Zahl der Mitarbeiter. Am Stammsitz in Balingen sind deswegen bauliche Erweiterungen geplant.

"Umfangreiche Investitionen" seien geplant, teilt das Unternehmen auf Anfrage unserer Zeitung mit. In Balingen habe man den Bau neuer Firmengebäude ins Auge gefasst. Eines von mehreren angedachten Projekten ist etwa der Bau einer Logistikhalle auf dem Bizerba-Firmengelände neben der Hobbylandhalle, wo der Servicebereich des Spezialisten für Wäge-, Schneide- und Auszeichnungstechnologie sowie Inspektions- und Logistiksysteme und Softwarelösungen angesiedelt ist. Für diese Halle hat das Unternehmen bereits einen Bauantrag eingereicht; allerdings sind denkmalschutzrechtliche Belange zu klären.

Die Erweiterungspläne von Bizerba kommen angesichts der Geschäftszahlen der vergangenen Jahre wenig überraschend. Das Unternehmen ist zuletzt unter der Führung des geschäftsführenden Gesellschafters Andreas Kraut stark gewachsen. Im Geschäftsjahr 2013 verzeichnete es einen Umsatz von 466 Millionen Euro, im Jahr darauf wurde erstmals die Marke von 500 Millionen Euro geknackt. Die Aufwärtsentwicklung ging seitdem ungebremst weiter: 2015 betrug der Umsatz schon fast 600 Millionen Euro, im Jahr des 150-jährigen Bestehens 2016 waren es dann 653 Millionen. Die bisher letzten veröffentlichten Geschäftszahlen weisen für 2017 einen Umsatz von 677 Millionen Euro aus.

Dementsprechend ist auch die Zahl der Mitarbeiter angestiegen – derzeit stehen weltweit rund 4100 bei Bizerba in Lohn und Brot. Davon rund 1300 am Stammsitz. Für die "Bizerbianer" in Balingen geht es derweil um weit mehr als mögliche Neubauten – damit eng verknüpft ist die Frage, ob sich durch die Erweiterungsstrategie Folgen für ihre Beschäftigungsverhältnisse ergeben. Unter Mitarbeitern wird darüber gesprochen, ob sie künftig länger und fürs gleiche Geld arbeiten müssen.

Zwischen Bizerba und der IG Metall laufen derzeit Verhandlungen über die "Standort- und Beschäftigungssicherung", teilt das Unternehmen auf Anfrage mit. Der Familie Kraut, die seit 2016 wieder alle Anteile an dem 1866 von Andreas Bizer in Balingen begründeten Unternehmen hält, liege der Standort "am Herzen". Gemeinsam wolle man "den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg" sichern. Die Verhandlungen zwischen Bizerba und der IG Metall werden in den nächsten Tagen weitergeführt.

Das Unternehmen unterhält Produktionsstätten außer in Deutschland in Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, Spanien sowie in China und den USA und unterhält ein weltweites Netz an Vertriebs- und Servicestandorten. In den vergangenen Jahren wurden zudem mehrere zum Portfolio passende Unternehmen übernommen, so in der Schweiz die Busch-Werke, in Frankreich Luceo als Spezialisten für optische Inspektionslösungen und in Österreich die Firma Helf im Bereich Etikettierung.