Einen starken Auftritt hat die Bisinger Wrestlerin Jazzy Gabert bei Fotograf Bernhard Jung hingelegt. Sie ist einer der Köpfe, die in der neuen Staffel der Interview-Reihe "Ohne Worte" unserer Zeitung zu sehen sind. Foto: sb

Serie: Bunte Mischung bei zweiter Staffel der Interview-Reihe "Ohne Worte"

Zollernalbkreis. Zeitungsmacher lieben es, mit Worten zu jonglieren. Dennoch – oder gerade deshalb – muss auch hier Platz für Anderes sein. Dass das überraschende und tolle Ergebnisse bringt, hat man im vergangenen Jahr bei der ersten Reihe der Interview-Serie "Ohne Worte" im Schwarzwälder Boten gesehen. Nun läuft die zweite Staffel.

"Der Mensch, das Augenwesen, braucht das Bild." Das sagte einst Leonardo da Vinci, der fast wie ein Heiliger verehrt und meist "Universalgenie" genannt wird. Auch wenn da Vinci lange tot ist, bleibt nur zu sagen: "Der Mann hat Recht." Das hat die Interview-Serie "Ohne Worte" im Zollernalbkreis bereits im vergangenen Jahr gezeigt. Und das soll auch jetzt wieder vor Augen geführt werden.

Wie ein "Ohne Worte" entsteht

Natürlich gibt es Infos und Interessantes zu der Person, die da vor der Kamera steht, und auch die Fragen müssen gestellt werden. Bei den Antworten aber sprechen die Bilder für sich. Bis Jahresende erscheint immer zum Wochenende hin eine Seite, die fast komplett "Ohne Worte" auskommt.

Die Fotos dazu entstehen im Studio von Bernhard Jung in Balingen. Jung ist von Beruf Friseur, die Fotografie ist daneben seine Leidenschaft. Die Kandidaten hat er vor grauen Hintergrund abgelichtet, dieser symbolisiert quasi die graue Corona-Zeit, in der wir leben. Dass das Leben dennoch weitergeht, davon zeugen die mitunter knallig-bunten Bilder der Menschen, die wir für die zweite Staffel ausgewählt haben.

Im Kern geht es aber wieder um den Gesichtsausdruck der Interviewten: Diese geben Antworten auf Fragen. "Ohne Worte" eben. Klar, dass es dabei nicht allzu bierernst zugeht. Denn die Serie soll in erster Linie witzig und unterhaltend sein – getrieben von starken Bildern. Und – das zeigt die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr – genau so unterschiedlich, wie die Menschen sind, verlaufen dann auch die Foto-Shootings: verrückt, hoch konzentriert, mal rasant, mal dauert es länger.

Befragte waren selbst erstaunt

Und es tut gar nicht weh. Nach anfänglichem Zweifeln ("Kann ich das?") waren die Befragten der ersten Staffel schließlich selbst erstaunt, wie viel sich durch Mimik und Gestik ausdrücken lässt: persönliche Eigenheiten, politische Themen, Träume, Ziele, besondere Erlebnisse, Hobbys oder die Tücken des Jobs. Mit dabei war zum Beispiel Handball-Profi Martin Strobel, Lindenhof-Schauspieler und Intendant Karl Hurm oder Alraune Siebert.

Wer in diesem Jahr dabei ist? Den Auftakt machte am vergangenen Samstag die Balinger Sängerin, Übersetzerin und Sprachdozentin Heike Bach. Die nächste Folge erscheint an diesem Freitag – mit den Antwortbildern von Siegfried Wischke, Sprecher des Hechinger Stadtmarketingvereins. In den nächsten Wochen werden weitere zehn Personen und Persönlichkeiten aus dem Landkreis und den unterschiedlichsten Bereichen folgen. Es sind auf jeden Fall Köpfe, die man schon mal gesehen hat – auf diese Weise aber noch nie. Und sie alle haben haben spannende Geschichten zu erzählen – auch ohne Worte.

  Die Ausstellung mit den Bildern der ersten "Ohne Worte"-Staffel ist im Balinger Salon Jung!Frey noch bis Freitag, 2. Oktober zu sehen (dienstags bis donnerstags 9 bis 18 Uhr, Freitag 8.30 bis 18 Uhr, Samstag 8 bis 13.30 Uhr.)