Phishing-Mails im Umlauf: In ihrem Internet-Auftritt warnen die Sparkassen in Deutschland vor derartigen Betrugsversuchen. Der beste Tipp: Auf solche Mails einfach nicht reagieren und im Zweifelsfall den Kundenberater fragen. Foto: Symbolfoto: Ungureanu

Sparkasse Zollernalb warnt vor Phishing-Mails aus der Mongolei. Thorsten Straubinger: "Auf solche E-Mails nie reagieren".

Balingen - Es hört sich harmlos an und ist sachlich formuliert: "Sehr geehrter Kunde, wir möchten Sie darauf hinweisen, dass der Zugang zu Ihrem Online-Konto in Kürze abläuft. Um dieses weiter nutzen zu können, bitten wir Sie, Ihre Daten bei folgendem Link zu bestätigen: Sparkasse Online-Konto aktualisieren..."

Auf den ersten Blick kann man leicht übersehen, dass der Text fehlerhaft ist. Auch, dass in der Antwortadresse "info@sparksse.de" das A fehlt. Was man aber kaum übersehen kann, ist der exotische Absender: sjlmg@mon gol.net.

Allerhand Vorteile werden dem Empfänger versprochen: "Per Klick alles im Griff" haben könne er mit dem komfortablen Online-Banking, "Kontozugang rund um die Uhr", "schneller Zugriff aufs Girokonto", "flexibel in jedem Winkel der Welt" und "hohe Sicherheitsstandards" sind nur einige der Vorzüge, die einem versprochen werden.

Wer jetzt aber gutgläubig in die Phishing-Falle tappt, dem Link folgt und bei Aufforderung "zwecks Authentifizierung" auch noch Pin und Tan eingibt, ist schnell ein paar hundert oder gar ein paar tausend Euro ärmer. Denn die Mail kommt nicht von der "Sparkasse Deutschland", sondern von Internet-Betrügern, hauptsächlich aus der ehemaligen Sowjetunion.

"Immer wieder tappt jemand in die Falle", weiß Thorsten Straubinger, Leiter des Vorstandssekretariats der Sparkasse Zollernalb. Dabei sei wiederholt darauf hingeweisen worden, dass die Sparkasse mit ihren Kunden nie per Mail in Kontakt trete, sondern ausschließlich über den Online-Banking-Bereich oder telefonisch über den Kundenberater.

Was geschieht aber, wenn bei Online-Banking oder EC-Kartenzahlung tatsächlich Schäden entstehen? Die Banken und Sparkassen hätten eigens dafür einen Gemeinschaftsfonds oder Haftungsfonds eingerichtet, erklärt Straubinger. Daraus könnten solche Schäden ausgeglichen werden – vorausgesetzt, der Kunde hat nicht grob fahrlässig gehandelt, zum Beispiel Pin und Tan einfach herausgegeben.

Wenn er das doch getan hat und es sofort bemerkt, gibt es noch eine winzige Chance, den Geldtransfer zu stoppen: "Wenn das Geld an eine Bank im Ausland geht, kann es ein paar Minuten dauern, bis die Transaktion abgeschlossen ist", erklärt Straubinger. Wenn der Kunde sofort anruft, versuchen wir, es rückgängig zu machen."

"Grundsätzlich sollte man auf solche E-Mails nie reagieren, rät Thorsten Straubinger. Wenn es etwas zu klären gebe, würde sich die Bank in jedem Fall persönlich melden. Wenn jemand aber tatsächlich Zweifel haben sollte, dann sollte er auf jeden Fall erst mal bei seinem Kundenberater anrufen.

Die Sparkassen in Deutschland bieten seit einiger Zeit auch eine spezielle E-Mail-Adresse an, unter der man Betrugsversuche melden kann: warnung@sparkasse.de.