Bitte ganz still liegen: Eine junge Frau bekommt ein Tattoo auf den Oberschenkel. Zahlreiche Besucher der Balinger gehen mit neuen Bildern nach Hause. Foto: Maier

Dritte Balinger Tattoo Convention ist ein voller Erfolg. Täglich wird das schönste Tattoo gekürt.

Balingen - Die Tattoowiernadeln surren im Akkord – es hört sich an, als ob ein Bienenstock durch das Balinger "Loft" schwirrt. Im Schneckentempo schiebt sich die Menschenmenge durch die engen Gänge, vorbei an den 30 Körperkünstlern, die hier live und in Farbe ihr Können zeigen: Willkommen auf der dritten Balinger Tattoo Convention.

"Hey, Servus", Matthias Bartl, Mitorganisator der Convention, sitzt in dem kleinen Kassier-Häuschen und begrüßt alle Gäste gut gelaunt. "Alles cool?" – sicher doch.

Zehn Euro pro Person kostet der Eintritt in die Tattoo-Welt. Drinnen sind Stände aus weißen Platten aufgebaut, darauf hat jeder Tätowierer seine Vorlagen geklebt. Wer sich direkt auf der Tattoo Convention hat verschönern lassen wollen, musste sich einen Termin holen – und die waren heiß begehrt.

"Jeder Tätowierer hat etwa 15 bis 20 Tattoos gestochen an den drei Tagen der Convention", weiß Bartl. Allerspätestens am ersten Tag der Convention, am Freitag, habe man sich einen Termin geben lassen müssen, sonst habe man keine Chance mehr gehabt.

Täglich wurde das schönste Tattoo gekrönt; die originellen Preise der Balinger Convention haben sich in der Tattoo-Szene schon rumgesprochen. Für den Erstplatzierten einen Pokal – mal ein großer Sockel mit einem Spielzeug-Fuchs oben drauf, mal mit einer kleinen grünen Nähmaschine. Die zweiten und dritten Plätze bekommen ein Bild von Bartl. Zehn Preise werden insgesamt verliehen.

Am letzten Tag, am Sonntag, wird zusätzlich das beste Tattoo der ganzen Convention ausgewählt. Kein leichter Job für die fünf Jurymitglieder – schließlich sind nur Profis am Werk: Philipp Herrmann aus Uster in der Schweiz ist der "Allerbeste" so steht es auf dem roten Marmorpokal mit der gold-schwarzen Engelsbüste oben auf. Und: Dass alle "sooo verdammt stolz" auf ihn seien.

Vierstellig seien die Besucherzahlen, erklärt Bartl nicht ohne Stolz. Und wer jetzt denkt, dass es gar nicht so viele Tattoo-Verrückte geben kann, der irrt sich gewaltig: "Tattoo-Freaks", wie Bartl sie nennt, gibt es genug – und am Samstag und Sonntag sind viele Familien mit mehr Kindern auf der Convention als in einer Kindergartengruppe Platz gehabt hätten.

Nächstes Jahr wieder? "Aber sicher", sagt Bartl und drückt einem kleinen Mädchen einen Eintritts-Stempel auf die Hand. "Mama, schau mal, ich hab jetzt auch ein Tattoo", kommt es prompt von der Kleinen.