Zuständigkeitsbereich der Hechinger Staatsanwaltschaft gilt als sicherste Region in ganz Deutschland.
Hechingen - Das Risiko, Opfer eines Verbrechens zu werden, ist im Bereich der Hechinger Staatsanwaltschaft besonders gering, und die Ermittlungsbehörden arbeiten hier besonders effektiv – das hat Generalstaatsanwalt Klaus Pflieger festgestellt.
"Dieses Lob gilt meinen Mitarbeitern": Fast schon verlegen kommentierte Michael Pfohl, Chef der Hechinger Staatsanwaltschaft, das Spitzenergebnis, mit dem seine Behörde nach einer zweitägigen Überprüfung durch die vorgesetzte Stelle in Stuttgart bewertet wurde. Solche Überprüfungen finden regelmäßig statt. Diesmal nahmen drei Staatsanwälte und zwei Verwaltungsleiter Hechingen unter die Lupe. Sie fanden wenig zu beanstanden.
Ob Ermittlungsdauer und Dauer der Strafverfahren oder die Zahl von langwierigen Altfällen – Hechingen belegt unter den acht Staatsanwaltschaften in Württemberg oft den ersten, mindestens aber den zweiten Platz. "Hechingen ist die kleinste, feinste und beste Staatsanwaltschaft im Land", stellte Pflieger erfreut fest.
Außerdem präsentierte der Generalstaatsanwalt auch grundsätzliche Zahlen zur Kriminalität. "Die Zahl der Straftaten pro Einwohner sinkt bundesweit von Jahr zu Jahr", versicherte er. 2174 Fälle von Mord oder Totschlag wurden 2011 gezählt, 1995 lag diese Zahl um 40 Prozent höher bei 3928 Fällen.
Und das sind nur die bundesweiten Zahlen. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl am geringsten ist die Verbrechensgefahr in Baden-Württemberg, und dort am allergeringsten ist sie im Bezirk der Hechinger Staatsanwaltschaft, die etwa für 272 000 Einwohner zuständig ist. Mit anderen Worten: "Nirgends lebt man sicherer als hier", so Pflieger. Leider schlage sich das nicht in der Kriminalitätsangst der Menschen nieder, denn deren Furcht nehme nachweisbar zu. "Das ist aber ein unbegründetes Gefühl", betonte der Generalstaatsanwalt.
Pflieger hob hervor, dass er sich bei der Überprüfung der einzelnen Staatsanwaltschaften nicht nur Akten vornimmt. "Wir achten auch sehr auf die soziale Kompetenz von Vorgesetzten, weil wir festgestellt haben, dass dies direkte Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit hat", erklärte er. Deshalb nehme er sich auch Zeit für Gespräche mit den Mitarbeitern. Ergebnis auch hier: Hechingen ist Spitze. "Hier herrscht eine gute Arbeitsatmosphäre", so sein Fazit. Als er dieses dicke Lob hörte, wurde Michael Pfohl vor Verlegenheit fast ein bisschen rot.
