Fast volles Haus in der Stadthalle – wegen Corona indes mit Abstand: Zahlreiche Vereinsvertreter informieren sich am Donnerstagabend darüber, wie sie sich bei der Gartenschau 2023 einbringen können. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Grünprojekt: Informationsabend in der Stadthalle gut besucht / Verantwortliche zeigen auf, wie man sich einbringen kann

Trotz der anhaltenden Corona-Lage ist der Informationsabend für Vereinsvertreter mit Blick auf die Gartenschau 2023 in der Stadthalle am Donnerstagabend sehr gut besucht gewesen. Deutlich wurde, dass die Balinger ein großes Interesse haben, sich bei dem Grünprojekt einzubringen. Die Verantwortlichen erklärten, auf welche Arten und Weisen das geschehen kann.

Balingen. Vertreter von rund 60 Vereinen, insgesamt deutlich mehr als 100 Personen, waren gekommen. Oberbürgermeister Helmut Reitemann meinte, dieses Interesse freue ihn – weil es zeige, dass sich die Balinger auf die Gartenschau freuen.

Annette Stiehle, Technische Leiterin des Eigenbetriebs Gartenschau, erläuterte eingangs das städtebauliche Konzept des Grünprojekts. Ziel sei, ein "grünes Band" in der Innenstadt herzustellen, Eyach und Steinach für die Balinger wieder zugänglich und erlebbar zu machen und das Ganze von Süd nach Nord mit durchgängigen Rad- und Fußwegen zu erschließen. Die Gewässer würden zudem ökologisch aufgewertet – und insbesondere nahe der Bizerba-Arena und der Hindenburgstraße werde der Hochwasserschutz nachhaltig verbessert. Der Startschuss für die Bauarbeiten fällt nächste Woche: Am Mittwoch, 29. Juli, erfolgt der offizielle Spatenstich im Bereich der sogenannten Landschaftsachse Nord nahe der Bizerba-Arena.

Neben diesen vielfältigen Arbeiten baulicher Art gilt es aber, die Gartenschau mit Leben zu füllen, den Besuchern ein attraktives Programm zu bieten. Bei der Stadtverwaltung federführend zuständig dafür sind Annette Stoll-Zeitler sowie Niko Skarlatoudis. Beide setzen, das machten sie am Donnerstag deutlich, dabei auf eine möglichst breite Beteiligung der Balinger Vereine und Institutionen.

Die Gartenschau solle zu einem "Sommerfest" werden, sagte Stoll-Zeitler, die über die Partnergesellschaft der baden-württembergischen Gartenschauen "bwgrün" bereits mehrere solcher Grünprojekte begleitet hat. Man wolle ein Bewusstsein schaffen dafür, dass die Stadt, die Vereine und die Balinger während rund 120 bis 150 Tagen "Gastgeber fürs ganze Land" seien. Ziel müsse es sein, dass sich Balingen von seiner besten Seite zeige.

Möglichkeiten für Beiträge sind unbegrenzt

Fest gesetzt im Bereich Ausstellungen sind die Beiträge der gärtnerischen und landschaftsbaulichen Berufsstände, die auf ausgewiesenen Flächen ihr Arbeit und neue Trends vorstellen. Dazu kommen jene der sogenannten institutionellen Partner wie Landkreis, Forst, Denkmalamt oder auch der Balinger Partnerstädte. Und dann eben die Vereine: Die Möglichkeiten der Präsentation und der Angebote seien quasi unbegrenzt, sagte Stoll-Zeitler. Man sei "offen für alle Themen", der Blumenstrauß solle "so bunt wie möglich" sein. Als Beispiele nannte sie Kleintiergehege, Imkerstand, vereinsbezogene Spielangebote oder Aktionen des Fotoclubs. Auch Vereine, die auf den ersten Blick wenig mit einer Gartenschau zu tun hätten – etwa Sportler, Sänger oder Musiker – könnten sich dort prima einbringen. Gut denkbar sei beispielsweise auch ein Fair-trade-Laden auf dem Gartenschaugelände – das habe es zuletzt etwa in Bad Herrenalb gegeben, das würde auch gut zur Fair-Trade-Stadt Balingen passen. Bedenken müsse man indes, so Stoll-Zeitler, dass die Angebote im Gartenschaujahr möglichst an allen Tagen auch personell besetzt sein sollten. Die Vereine müssten die Angebote derweil finanziell nicht alleine stemmen, von der Stadt gebe es Unterstützung.

Ein weiterer wichtiger Baustein, bei dem sich die Balinger Vereine einbringen können, sind die Veranstaltungen. Derzeit sind laut Niko Skarlatoudis drei Freiluftbühnen – auf dem Strasser-Areal, nahe der Stadthalle sowie an der Bizerba-Arena – auf dem Gartenschaugelände ins Auge gefasst. Darauf – sowie möglicherweise auch an anderen Orten – könnten die Vereine einiges anbieten: Ob Konzerte, Tanzauftritte, Fitnesstage – den Möglichkeiten seien keine Grenzen gesetzt. Gartenschauen, so Skarlatoudis, lebten ganz wesentlich von Vereinen, es handele sich um eine große "Mitmachveranstaltung". Denkbar sei zudem, landesweite Thementage zu veranstalten.

Neben den Beiträgen der Balinger plant Skarlatoudis, der im September offiziell seine Arbeit bei der Stadtverwaltung aufnimmt, auch Großveranstaltungen. Möglichst noch in diesem Jahr sollen etwa Konzerte mit namhaften Künstlern terminiert werden.

Vor Ort in der Stadthalle konnten die Vereinsvertreter – wenn nicht bereits geschehen – ihre Ideen hinterlassen. Vereine können sich diesbezüglich auch per E-Mail bei Annette Stoll-Zeitler (Schwerpunkt Ausstellung, annette. stoll-zeitler@balingen.de) sowie bei Niko Skarlatoudis (Schwerpunkt Veranstaltungen, gartenschau2023@ balingen.de) melden.