Die Frommerner Friedenskirche soll saniert und um einen Anbau ergänzt werden. Das plant die evangelisch-methodistische Kirche Balingen. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Gemeinde will zwei Gebäude in der Stadt veräußern und am verbleibenden Standort in Frommern investieren

Es gibt Veränderungen bei der evangelisch-methodistischen Kirche Balingen: Sie konzentriert sich auf die Frommerner Friedenskirche. An diesem Standort will die Gemeinde wachsen und plant einen Anbau.

Balingen-Frommern. Bisher hat die evangelisch-methodistische Kirche in der Stadt Balingen drei Kirchengebäude unterhalten: die Christuskirche in der Balinger Hermann-Rehm-Straße, die Friedenskirche in Frommern und die Johanneskirche in Streichen. In den vergangen Jahren ist sie an die Grenzen ihrer Ressourcen gestoßen, personell wie finanziell, wie es von der Gemeinde heißt. Die in der Nachkriegszeit entstandenen Kirchengebäude seien mehr oder weniger renovierungsbedürftig.

Die Umsetzung der neuen Brandschutz-Vorschriften und die energetische Sanierung aller drei Gebäude würden die Möglichkeiten der Bezirksgemeinde übersteigen, so das Ergebnis einer Untersuchung. Auch personell seien die Aufgaben immer schwerer zu stemmen, teilt die Gemeinde weiter mit. Für die Gestaltung von drei Gottesdiensten pro Sonntag sowie der wöchentlichen Gruppenveranstaltungen und der Pflege von Kirchengebäuden und Grundstücken seien viele Mitarbeiter notwendig. In der Folge seien die Gemeinden überwiegend mit sich selbst beschäftigt gewesen und für Außenstehende nur noch wenig wahrnehmbar. Dies entspreche nicht dem Anspruch der Gemeinde, als Kirche für andere da zu sein. Die Erkenntnis, dass sich etwas ändern müsse, sei nicht neu, so ein Fazit. Über Jahre hinweg sei in den Gemeindegremien heftig diskutiert worden. Schließlich war man sich einig, dass die Friedenskirche in Frommern die besten Voraussetzungen für den zukünftigen Standort der Gesamtgemeinde mitbringe. Aber auch dort stehen Sanierungsmaßnahmen an sowie eine Verbesserung des Raumangebotes, hat sich die Gemeinde auf die Agenda geschrieben. Es gibt bereits konkrete Pläne für einen Anbau. Dieses Vorhaben stehe aber unter einem Finanzierungsvorbehalt und sei nur realisierbar, wenn es gelinge, die Grundstücke in Balingen und Streichen zu verwerten. Anders sieht es beim Gemeindeleben aus. Seit einem Jahr werde bereits die Zusammenlegung der drei Gemeinden in der Friedenskirche Frommern praktiziert. Nicht alle seien darüber glücklich, denn Vertrautes aufzugeben sei nicht einfach, teilt die Gemeinde mit. Trotzdem wachse zusammen, was zusammen gehöre; auch neue Besucher seien schon dazugekommen. Pastor Reinhold Twisselmann ist überzeugt, dass die Gemeinde auf einem guten Weg ist: "Wir möchten eine Mitmachgemeinde sein, bei der nicht nur der sonntägliche Gottesdienst besucht wird, sondern sich Kirchenglieder und Gäste in vielen Bereichen der Gemeinde aktiv einbringen. Dazu laden wir alle interessierten Mitbürger ein."

Botschaft weiter aktuell

Möglichkeiten zum Mitmachen gebe es bei der Sonntagsschule, im Teenie- und Jugendkreis, bei den Pfadfindern "WesleyScouts", in der Jugendband "Rooted", im Posaunenchor, im gemischten Chor, in der Lobpreisgruppe, im Frauen- und Männertreff sowie im Seniorenkreis.

Für Februar seien bereits zwei größere Veranstaltungen geplant, hält Twisselmann fest: ein Konzert mit der Sängerin Valerie Lill und der Vortrag des Israel-Korrespondenten Ulrich W. Sahm zum Thema "Nahostkonflikt – Die aktuelle Lage".

Ein Alpha-Grundkurs für "Anfänger" in Glaubensfragen sei in Vorbereitung. Pastor Twisselmann betont, dass sich eines nicht ändern werde: "Die Bibel mit der guten Nachricht von Jesus Christus steht auch in Zukunft bei uns im Mittelpunkt, denn sie ist heute so aktuell wie vor 2000 Jahren."