Alles dreht sich ums Hirtenhorn: Ausgefallene Instrumente bringt die Gruppe Leseni Rogisti zum Klingen (großes Bild). Gesang bereichert die Musik von "Fanfara Rotaria Junior". Im Balinger Rathaus tummeln sich internationale Gäste. Lebensfreude vermittelt das Ensemble Xistra de Coruxo aus Galizien (kleine Bilder, von links). Fotos: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik satt macht Eröffnung der Dürrwanger Hirtenhorn-Schau zum Fest / Eyachstadt als "europäische Plattform"

Von Annette Müller Balingen-Dürrwangen. Ein Wochenende prall gefüllt mit facettenreicher Musik hat das Dürrwanger Haus der Volkskunst erlebt. Bei aller Vielfalt fanden die Beiträge in einem Punkt zusammen: Das Hirtenhorn stand im Mittelpunkt.Denn neben dem Festkonzert zum 25-jährigen Bestehen des Musikantentreffens wurde die Dauerschau "Hirtenmusik in Europa: Sterbender Beruf – Lebendige Musik" eröffnet.

Besondere Klänge wurden sowohl am Samstagabend im Danzsaal als auch am Sonntag im Außenbereich des Hauses der Volkskunst präsentiert. Bei den Musikantentreffen habe man viel von guten Referenten gelernt, betonte Manfred Stingel, Leiter der Volkstanzgruppe Frommern. Diese zeigten am Samstag ihr Können auf Akkordeon, Schalmeien und Dudelsack. Zudem war witziger Gesang zu hören.

Auf der Suche nach Hirtenhörnern für das Museum sei er auf die Gruppe Leseni Rogisti gestoßen, erläuterte Stingel. Die sechsköpfige Formation brachte ihre teils voluminösen Hirtenhörner zum Klingen. Die Töne der schweizerischen Alphörner wirkten beruhigend. Flotter ging es bei "Xistra de Coruxo" zu. Die Galizier musizierten mit Dudelsack auch Trommeln und sogar mit Muscheln. Beeindruckend war der Auftritt der rumänischen Jugend-Brassband Fanfara Rotaria Junior aus Vaslui. Ihre Rhythmen brachte die Fußspitzen der Zuhörer zum Wippen.

Instrumentenbauer Eckhard Böhringer machte mit dem Spiel auf dem nachgebauten Villinger Herterhorn Appetit auf die Ausstellungseröffnung am Sonntag, bei der er ausführlicher auf einzelne Exponate einging.

40 Hörner seien in der Werkstatt bereits nachgebaut worden, erzählte Stingel. Laut Bürgermeister Reinhold Schäfer lockt die Schau Interessierte von weit her an. Ein "wunderbares Kleinod" sei entstanden. Bürgermeister Vasile Paval aus Vaslui freute sich, "dass das Projekt uns hier alle vereint hat". Xerardo F. Santomé, Leiter der galizischen Gruppe Xistra de Coruxo, schätzte sich glücklich an diesem Projekt teilzunehmen.

Für die drei Partner der europäischen Kooperation wurde das Wochenende mit einem Empfang im Rathaus eingeläutet: Bürgermeister Vasile Paval und Romeo Talmaciu, Chef der Gruppe Fanfara Rotaria Junior, sowie Xerardo F. Santomé waren zusammen mit Stingel bei Oberbürgermeister Helmut Reitemann und Bürgermeister Reinhold Schäfer im Rathaus zu Gast. Reitemann stellte heraus, dass die Volkstanzgruppe die Kunde von Balingen als einer lebendigen Stadt voller Kunst und Kultur auf der ganzen Welt verbreite. Er freue sich, dass die Eyachstadt "europäische Plattform" sei.