Mit einem Taschenkalender wirbt die Kreisjugendpflege für den "Saftladen". Foto: Schwarzwälder-Bote

Suchtprävention: Kreisjugendpflege stellt Tätigkeitsbericht vor / "Saftladen" wird für Feste und Veranstaltungen ausgeliehen

Zollernalbkreis (gu). Alkohol- und Drogensucht sowie Glücksspielsucht sind Themen, mit denen sich die Kreisjugendpflege immer wieder konfrontiert sieht. Dabei steht Prävention im Vordergrund. Kreisjugendpfleger Alexander Schülzle stellte den Bericht der kommunalen Suchtbeauftragten Annika Lebherz im Jugendhilfeausschuss des Kreistags vor. Dabei verwies Schülzle auf Suchtpräventionsprojekte, Konzepte in einzelnen Kommunen und Prävention im öffentlichen Raum.

In dem Bericht wird der Nichtraucherwettbewerb "Be smart – don’t start" erwähnt, der bis Ende April dieses Jahres in elf Klassen an sechs verschiedenen Schulen im Kreis lief und der für das neue Schuljahr wieder ausgeschrieben wird. Auch der "Saftladen im Zollernalbkreis", der bei der Aktionswoche Alkohol auf dem Balinger Marktplatz und bei der "Tour de Pfännle" in Albstadt stand, und der auch ausgeliehen werden kann, ist Teil des Präventionskonzepts.

Mit einem Taschenkalender, in dem die wichtigsten Paragrafen des Jugendschutzgesetzes enthalten sind, wirbt das Jugendamt dafür, die mobile Saftbar mit dem "Fairfest-Zertifikat" für Feste und Veranstaltungen auszuleihen.

Die Suchtbeauftragte im Jugendamt hat auch einen "Wegweiser Sucht" erstellt, in dem die Adressen und Kontaktdaten aller Netzwerkpartner zusammengefasst sind, darunter Ärzte, Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Online-Informationsportale, aber auch Adressen von ambulanten und stationären Einrichtungen und Notrufnummern.

Neu im Angebot ist ein Präsentationskoffer rund ums Thema Glücksspiel-Sucht. Zielgruppe sind 16- bis 17-jährige Schüler. Mit dem Materialkoffer, der im vergangenen Jahr in Stuttgart für kommunale Suchtbeauftragte und Präventionsmitarbeiter konzipiert worden ist, seien jetzt Aktionstage an den Berufsschulen geplant, erklärte der Kreisjugendpfleger.

Das Förderprogramm "Starthilfe" des Stuttgarter Ministeriums für Arbeit und Soziales hat es zum Ziel, geeignete Maßnahmen und Konzepte in den Kommunen zu entwickeln. Es ist speziell für junge Menschen im öffentlichen Raum gedacht und soll riskantem Alkoholkonsum vorbeugen. Die Stadt Balingen hatte sich für das Förderprogramm beworben und den Zuschlag bekommen. Nach einem Austausch zwischen den Netzwerkpartnern – der kommunalen Suchtbeauftragten, der Stadt Balingen und der Polizei – werde nun ein Gesamtkonzept erarbeitet.

Regelmäßige Teilnahme an Arbeitskreisen wie JUMI (Jugend, Migration und Integration), "Führerschein weg", "Prävention" und "Mädchen" sowie die Mitwirkung beim Fest der Kulturen gehören mit zum Jahresprogramm der kommunalen Suchtprävention.