Verkehr: Kreis will Schiene weiter stärken

Balingen (bv). "Am Erhalt der Schienenstrecke Balingen-Schömberg (Zollern-Alb-Bahn 3) wird festgehalten": So lautet der Beschlussvorschlag für die Sitzung des Kreistags-Auschusses für Umwelt und Technik. Dieser tagt am Montag, 11. November, 18 Uhr, im Landratsamt.

Zudem soll der Ausschuss der dargestellten Finanzierungsvereinbarung für die Jahre 2020 und 2021 vorbehaltlich der entsprechenden Beteiligung der übrigen Finanzpartner zustimmen.

Die Schienenstrecke zwischen Balingen und Schömberg gehört der DB, die sie 2010 an die damalige HzL verpachtete. Nachdem die HzL Betrieb und Unterhaltung nicht alleine stemmen konnte, wurde ein Finanzierungskonzept erstellt, an dem sich der Kreis, die an der Strecke liegenden Städte und Gemeinden sowie Gewerbebetriebe beteiligten. Die Verträge laufen Ende des Jahres aus.

Wie es in der Sitzungsvorlage heißt, hätten im Frühjahr weitere Gespräche stattgefunden. Die Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG bestätigte, dass kostenintensive Sanierungsmaßnahmen erforderlich seien, die über die bisherigen Zuschüsse und Streckeneinnahmen nicht zu finanzieren seien. So habe sich die Frage gestellt, ob angesichts der geringen Auslastung (Güterverkehr und Rad-Wander-Shuttle in der Freizeitsaison) das Festhalten an der Strecke sinnvoll sei. Angesichts des 2018 vom Land aufgelegten Reaktivierungsprogramms für stillgelegte Strecken signalisierten die Projektpartner, den Betrieb für zwei weitere Jahre zu unterstützen.

Die Region verstehe dies als Signal an das Land, sich unter den gegenwärtigen Umständen nicht aus der Förderung zurückzuziehen und die Bedeutung der Strecke so deutlich zu machen. Die SWEG erklärte sich bereit, auf höhere Zuschüsse zu verzichten. Dies sei aber nur möglich, wenn die Maximalgeschwindigkeit auf der Strecke reduziert werde. Da es sich nur um Güter- und Freizeitverkehre handelt, wollen die Projektpartner diesen Nachteil akzeptieren. Auf der Strecke verkehren pro Jahr rund 280 Güterzüge und 300 Reisezüge.

Das Finanzierungskonzept sieht einen jährlichen Zuschuss an die SWEG in Höhe von 63 911 Euro vor, den sich die Projektpartner Kreis, die Städte und Gemeinden Balingen, Schömberg, Dotternhausen und Dormettingen sowie die Firmen Holcim und Fertigbau Wochner zu je einem Drittel teilen.

Wie die Kreisverwaltung mitteilt, halte sie es für sinnvoll, sich in den nächsten beiden Jahren für die Strecke zu engagieren. Wie es danach weitergehe, soll davon abhängig gemacht werden, ob die Strecke über das Landesprogramm gefördert wird.