Lesung: Stephanie Kovacs liest aus Freiburg-Novelle "Wilde Lilie"

Zollernalbkreis. Der 25. November ist 1981 von Menschenrechtsorganisationen zum "Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen" erklärt worden. Auf Einladung des Frauenhauses Zollernalbkreis ist an diesem Tag die Buchautorin Stephanie Kovacs zu Gast.

Mit Anfang 20 wurde Kovacs selbst Opfer von häuslicher Gewalt. Durch Unterstützung der Polizei und des Weißen Rings gelang es ihr, aus dieser Beziehung zu entfliehen. Ihre Erfahrungen mit Gewalt hat sie in ihrer Freiburg-Novelle "Wilde Lilie" verarbeitet. Daraus liest sie am Montag, 25. November, ab 19.30 Uhr im Balinger Zollernschloss.

Durch die Lesung sollen Betroffene ermutigt und Außenstehende über häusliche Gewalt informiert und dafür sensibilisiert werden. Im Anschluss wird die Autorin Fragen aus dem Publikum beantworten und für ein persönliches Gespräch zur Verfügung stehen.

Als Einführung wird ein Film gezeigt, der Einblicke in das Leben der Frauenhaus-Bewohnerinnen gibt und deren Begleitung und Betreuung durch die Mitarbeiterinnen zeigt.

Ziel ist die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen sowie die allgemeine Stärkung von Frauenrechten. Dass das Thema nichts an Aktualität verloren hat, zeigt sich daran, dass jedes Jahr rund 20 000 Frauen mit fast so vielen Kindern in eines von rund 400 Frauenhäuser in Deutschland fliehen müssen. Studien zeigen, dass mindestens jede vierte Frau zwischen 16 und 85 Jahren ein- oder mehrmals häusliche Gewalt erlebt hat.

Vor fast 40 Jahren haben mehrere Frauen im Zollernalbkreis die Einrichtung gegründet, das mittlerweile eine unverzichtbare Einrichtung in der sozialen Landschaft ist. Darin stehen von Gewalt betroffenen Frauen vielfältige Beratungsangebote und Informationen zur Verfügung.

Das Frauenhaus ist der Ort, an dem die Frauen und ihre Kinder über Verletzungen und Erfahrungen sprechen und ihre Ängste verarbeiten können. So entwickeln die Frauen in diesem Haus Stärke für die Zukunft und können schließlich die Chance für einen selbstbestimmten, gewaltfreien Neuanfang ergreifen.

Um diese wichtige Arbeit auch weiterhin leisten zu können, ist die Einrichtung nach wie vor auf Spenden angewiesen, wird in der Einladung betont. Der Eintritt zur Autorenlesung ist frei.