Es geht rund am neuen Weilstettener Kreisverkehr – auch bei den Kosten: Die Entsorgung von belastetem Bodenaushub kommt deutlich teurer als gedacht. Foto: Maier

Böse Überraschung für Stadtkasse auf Großbaustelle. Mehrkosten für Aushub-Entsorgung.

Balingen - Schönes Vorhaben, böse Überraschung: Beim Bau der Nordwestumfahrung Weilstetten kommt es zu deutlichen Mehrkosten. Grund ist belastetes Bodenmaterial, das aufwendig entsorgt werden muss. Das geht aus einer Vorlage des Tiefbauamts hervor, über die der Gemeinderat in der Sitzung am Dienstag, 23. Oktober, berät (17 Uhr, Stadthalle).

Das Gremium soll zugleich die überplanmäßige Ausgabe in Höhe von rund 285.700 Euro genehmigen – das bedeutet einen Nachschlag von ziemlich genau 200 Prozent gegenüber der Summe, die die Stadtverwaltung ursprünglich für die Entsorgung veranschlagt hatte.

Dass es teurer wird liegt daran, dass deutlich mehr belastetes Material entsorgt werden muss als gedacht. Ausgebuddelt wurde es auf der Großbaustelle der Nordwestumfahrung zwischen dem neu gebauten Kreisverkehr an der Landesstraße am Ortseingang von Weilstetten und der etwa 100 Meter davon ebenfalls neu erstellten Brücke über den Hühnerbach. Der Aushub bestand nach Darstellung des Tiefbauamts aus "inhomogenem Material", unter anderem Bauschutt. Damit sei offensichtlich zu einem früheren Zeitpunkt unkontrolliert das Hühnerbachtal verfüllt worden. Mit anderen Worten: Irgendwann einmal wurde dieses "inhomogene Material" dort verbuddelt, was nach damaligen Standards wahrscheinlich als unproblematisch galt, nach heutigen Bestimmungen so allerdings nicht mehr zulässig wäre.

Die Kosten für die Entsorgung muss nun die Stadt Balingen übernehmen. Die Firma Terra Waste soll mit der "Entsorgung zur Wiederverwertung" beauftragt werden. Es soll auf einer anderen Baustelle wieder eingebaut werden, was mit sogenanntem Z2-Material auch möglich ist. Dieser Auftrag hat ein Volumen von 415.300 Euro; ursprünglich hatte die Stadtverwaltung mit Entsorgungskosten in Höhe von rund 143.000 Euro kalkuliert.

Nach Darstellung des Tiefbauamts kommt die Stadt auf diese Weise mit einem wenn auch tiefblauen Auge davon: Es sei zu befürchten gewesen, dass das Material endgültig auf einer Deponie abgelagert hätte werden müssen – das wäre noch teurer gewesen.