Mehr Güter und Personen auf die Schiene: Ob dies auch für die Strecke zwischen Balingen und Rottweil zutreffen könnte, soll nun untersucht werden.Foto: Stache Foto: Schwarzwälder Bote

Mobilität: Knapp 145 000 Euro für Machbarkeitsuntersuchung / Technischer Ausschuss des Kreistags entscheidet am Montag

Balingen/Rottweil (lh/wus). Rund 29 Kilometer Zugstrecke liegen zwischen Balingen und Rottweil. Doch seit 1971 enden Verbindungen von Balingen nach rund 13 Kilometern in Schömberg. Das soll sich ändern.

Angeregt durch das Reaktivierungsprogramm des Landes Baden-Württemberg für stillgelegte Schienenstrecken, ist seitens des Zollernalbkreises und der Stadt Rottweil auch eine Wiederbelebung der Strecke Balingen-Rottweil angedacht (wir haben berichtet). Das Land hat das Förderprogramm aufgelegt, um stillgelegte Schienenstrecken wieder in Betrieb zu nehmen.

Darüber und über eine positive Bewertung für die Strecke zwischen Balingen und Rottweil wurden Kreistag und Ausschuss informiert. Die Kreisverwaltung wurde beauftragt, eine Machbarkeitsstudie in die Wege zu leiten. Damit soll ergründet werden, welches Potenzial diese Verbindung hat und welche Kosten auf den Zollernalbkreis zukommen.

Der Ausschuss für Umwelt und Technik des Zollernalbkreises soll in seiner Sitzung am kommenden Montag, 26. April, über die Vergabe dieses Auftrags entscheiden. Falls die DB Engineering & Consulting (E&C) wie vorgesehen den Zuschlag dafür erhält, kostet diese Untersuchung knapp 145 000 Euro.

Das Verkehrsministerium verlangt für diese Studie eine Bestandsanalyse, die Ermittlung möglicher Betriebskonzepte und Infrastrukturmaßnahmen, eine Berechnung des künftigen Verkehrs, die Berücksichtigung des Gütertransports auf der Schiene, ein Vergleich mit dem "Ohnefall", also dem Nicht-Ausbau, und eine Kosten-Nutzen-Berechnung. Bis zu 75 Prozent der Kosten, höchstens jedoch 100 000 Euro, übernimmt das Land. Das Angebot von DB E&C ist etwas günstiger als das eines anderen Bewerbers.

Neben der Förderung aus dem Reaktivierungsprogramm liegen auch Zusagen von Kommunen und Industrie vor. Die Städte Rottweil und Schömberg wollen je 7500 Euro zuschießen, die Firma Holcim und die Industrie- und Handelskammer jeweils 5000 Euro.

Der Zollernalbkreis würde wohl einen Rest von knapp 23 000 Euro tragen. Im Haushalt sind Mittel für die Weiterentwicklung des Schienennetzes eingeplant. Die Machbarkeitsstudie muss bis 2023 fertiggestellt sein, um gefördert zu werden.

Die Wiederbelebung der Bahnverbindung, deren Gleise zwischen Schömberg und Rottweil abgebaut sind, stellt aus Sicht des Landratsamts ein wichtiges Infrastrukturprojekt für die Raumschaft dar. Neben der Verbindung nach Rottweil sind aus der Region die Albstädter Talgangbahn und die Hechinger Eyachtalbahn für eine Reaktivierung geplant.