Kein Fall für den Mülleimer – aber ein teurer Fall für die Stadtkasse: 78.000 Euro kostet die Sanierung des durch das Hochwasser lädierten Kunstrasenplatzes am Balinger Au-Stadion. Das Geld dafür hat der Gemeinderat bewilligt. Foto: Maier

Vom Hochwasser zerstörter Kunstrasenplatz kostet rund 78.000 Euro. TSG muss Heimspiele verlegen.

Balingen - 32.000 Euro? Denkste: Die Reparatur des durch das Hochwasser Anfang Juni stark beschädigten Kunstrasenplatzes am Balinger Au-Stadion wird mehr als doppelt so teuer. Der Gemeinderat hat am Dienstag das Geld einstimmig bewilligt. Die Kicker der TSG hoffen darauf, dass alles schnell erledigt wird.

Fest steht schon jetzt, dass die Fußballmannschaften der TSG Balingen ihre Heimspiele wohl erst ab Ende August auf dem Kunstrasenplatz austragen können. Weil auch der schlammgeschädigte Rasen im Au-Stadion noch bis Ende September nicht bespielbar sein wird, findet das erste Spiel der Oberliga-Mannschaft am 18. August nun auf dem Platz nahe der Kreissporthalle statt. Auf diesen Fall der Fälle hatten sich die TSG-Verantwortlichen zuletzt vorbereitet – mehr als ungelegen kommt er dennoch, weil nach dem Abriss der alten Stadion-Tribüne bereits der Umzug innerhalb des Au-Stadion-Areals bewerkstelligt werden musste.

Die deutlich gestiegenen Kosten für die Reparatur des Kunstrasenplatzes hatten sich Ende vergangener Woche bei einem Vor-Ort-Termin herausgestellt. Am Donnerstag hatte die mit der Sanierung beauftragte Firma Polytan erklärt, dass der Kunstrasen für 32 000 Euro nicht wiederherzustellen sei, weil der Aufwand deutlich umfangreicher sei als zunächst gedacht.

Wie nun vor Ort erkennbar wurde, muss die komplette Sand- und Granulatfüllung aus dem Kunstrasenfluor entfernt, entsorgt und erneuert werden. Zudem ist an einigen Stellen eine Reparatur der Elastikschicht erforderlich. Glück im Unglück: Zwischen der Elastiktragschicht und der Kunstrasenbahn hat sich durch das Hochwasser kein Schlamm angesammelt. Sonst wäre alles noch viel teurer geworden. Einen stolzen Preis kostet die Reparatur mit 78 000 Euro dennoch.

Oberbürgermeister Helmut Reitemann sagte, dass man auch überlegt habe, einen komplett neuen Kunstrasen verlegen zu lassen. Das hätte, inklusive eines neuen Unterbaus, zwischen 400 000 und 500 000 Euro gekostet. Da war die Sanierung des jetzigen Kunstrasens, dem noch eine weitere Lebensdauer von bis zu acht Jahren prognostiziert wird, die günstigere Variante.

Außer für die Reparatur des Kunstrasens hat der Gemeinderat auch die Kosten für die Beseitigung zahlreicher weiterer Hochwasser-Schäden mit einem Volumen von insgesamt rund 700 000 Euro bewilligt. Diese werden "nach Dringlichkeit" abgearbeitet, sagte OB Reitemann, das dafür notwendige Geld werde andernorts eingespart.

Schnell gehen soll die Reparatur der Straße zwischen Balingen und Streichen (100 000 Euro). Die Arbeiten könnten noch im Sommer beginnen. Dann wäre die Verbindung Ende des Jahres wieder frei.

Reitemann sagte zudem, dass für die Hochwasserschäden an öffentlichen Einrichtungen bisher kein Geld aus dem Hochwasserfonds zur Verfügung stehe. Privatleute können dagegen schon auf Landeshilfen setzen.

u  Zollernalb-Bote