Ein junger Rechtsextremer (Symbolbild) wurde wegen des Hitlergrußes zu Arrest verurteilt. Foto: dpa

Junger, einschlägig bekannter Rechter aus Rottenburger Stadtteil vom Amtsgericht verurteilt.

Balingen/Rottenburg  - So nicht: Ein gerade eben erwachsener Rechtsradikaler ist vom Amtsgericht Balingen zu einer Woche Dauerarrest in der Jugendarrestanstalt Göppingen verurteilt worden. Nach Überzeugung des Gerichts hatte er ausgerechnet in einem Döner-Imbiss in der Oberpfalz den rechten Arm zum so genannten Hitler-Gruß gereckt und zugleich "Heil Hitler" gerufen.

Mit seiner Gesinnung hält der junge Mann, der in einem Stadtteil Rottenburgs im Landkreis Tübingen lebt, nicht hinterm Berg, was ihn schon mehrere Male in Konflikt mit dem Gesetz und auch mit dem Amtsgericht Balingen brachte, wie Amtsgerichts-Direktorin Traude Kurz gegenüber unserer Zeitung sagt. Im konkreten Fall war er, der sich als "strammer Deutscher" sieht und laut Selbstauskunft vor Gericht auch zu seiner Überzeugung steht, in dem Döner-Laden mit seinem T-Shirt angeeckt, auf dem der Spruch "Ruhm und Ehre" stand.

Von einem Gast darauf angesprochen, ob er etwa Nazi sei, entwickelte sich eine Diskussion und ein anschließendes Gerangel. Der Wirt warf ihn schließlich raus, der Rechte verabschiedete sich mit den Worten "Heil Hitler" und dem emporgereckten Arm – im Juristendeutsch: Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und strafbar.

Vor Gericht bestritt er die Tat, gab an, es habe sich in dem Imbiss eine Diskussion über die Zeit des Nationalsozialismus entfacht, weil im Fernsehen dort gerade eine Dokumentation über die Hitler-Zeit gelaufen sei. Dem hatte allerdings der Wirt energisch widersprochen: "Bei uns läuft immer nur Fußball."

Die Staatsanwaltschaft hatte zwei Wochen Dauerarrest gefordert; Amtsrichterin Kurz verknackte den jungen Mann zu einer Woche: "Das reicht; wenn er zwei Wochen gesessen hätte, könnte er sich schnell als Märtyrer sehen."