Klaus Fütterer, Ursula Grau, Artur Egle-Theurer Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Präsidentin der Welthungerhilfe Bärbel Dieckmann kommt zu einem Vortrag nach Balingen

Eine Premiere ist die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe, zum Thema "Afrika – ein hoffnungsloser Fall?" am Donnerstag, 1. März, im katholischen Gemeindehaus.

Balingen. Zum ersten Mal organisieren das SPD-Projekt "Soziale Gerechtigkeit", das Evangelische Bildungswerk Balingen und Sulz und die Katholische Erwachsenenbildung gemeinsam eine solche Veranstaltung. Klaus Fütterer setzt sich seit zwei Jahren mit SPD-Parteifreunden im Zollernalbkreis mit der sozialen Gerechtigkeit auseinander. Diese sei, sagt Fütterer, nicht nur ein Thema für Deutschland und Europa, sondern betreffe alle Länder, auch die in Afrika.

Auch die Kirchen befassen sich laut Ursula Grau, Leiterin der Katholischen Erwachsenenbildung, und Artur Egle-Theurer, Leiter des Evangelischen Bildungswerks, mit sozialen Fragen. Beunruhigt seien sie über Bestrebungen, Europa stärker von Flüchtlingen abzuschotten und die Entwicklungshilfe zielgerichtet in "stabile" Länder zu lenken. Damit, befürchten sie, bleibe für arme, von Hunger betroffene Länder weniger übrig. Nach Ansicht von Fütterer, Grau und Egle-Theurer sind aber lokale Projekte sinnvoll, die dazu beitragen, die Infrastruktur zu verbessern und Not zu lindern. Zwar gebe es, so Fütterer, schon viele Aktivitäten im Landkreis, aber eine stärkere Bündelung sei anzustreben.

Nicht nur Katastrophenhilfe will die Welthungerhilfe nach eigener Darstellung leisten, sondern an der Basis ansetzen und Grundlagen für Ernährung und Gesundheit verbessern. Vorgabe ist ein ehrgeiziges Ziel der Vereinten Nationen: bis 2030 den Hunger in der Welt zu beenden.

Bärbel Dieckmann, frühere SPD-Oberbürgermeisterin von Bonn, habe sich, so Egle-Theurer, für ihren Auftritt in Balingen einen anderen Titel gewünscht: "Afrika – kein hoffnungsloser Fall".

Platz für 120 Personen ist im Saal des Heilig-Geist-Gemeindehauses. Dieckmann werde zunächst die Organisation vorstellen, die sie seit 2008 leitet, und deren Projekte. Dann, so Grau und Fütterer, sei Gelegenheit, über Aktivitäten im Zollernalbkreis zu sprechen und die Frage, ob Fair-Trade oder Weltläden im reichen Deutschland nicht eher der Beruhigung des eigenen schlechten Gewissens dienten. Egle-Theurer will das Augenmerk auf "Hoffnungsgeschichten" lenken, auf Beispiele, wo Hilfe von außen in armen Ländern etwas Positives bewirkt. Ursula Grau hält fest: "In einer globalisierten Welt ist es nicht mehr möglich, zu sagen: Die Armut in Afrika geht mich nichts an."

Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Spenden für die Welthungerhilfe werden angenommen.

Mehr Infos unter www.welthungerhilfe.de.