Zufrieden ist Georg Link mit den Arbeitsmarkt-Zahlen für den Zollernalbkreis. Foto: Bundesagentur für Arbeit Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Balinger Agentur für Arbeit legt Statistik vor

Zollernalbkreis. Im achten Jahr in Folge zieht Georg Link, Chef der Balinger Agentur für Arbeit, eine positive Bilanz: 2017 lag die Arbeitslosenzahl im Zollernalbkreis um 5,3 Prozent unter dem Wert von 2016. Damit liegt sie unter dem Landesdurchschnitt von sechs Prozent. Im Kreis beträgt die Arbeitslosenquote 3,4 Prozent; im Jahresdurchschnitt waren rund 3500 Menschen arbeitslos, zum Jahresende 3297.

Stark betroffen sind laut der Statistik Menschen ab 50 Jahre und Personen, die ohne abgeschlossene Berufsausbildung und schon lange ohne Job sind. Laut Link ist besonders bei Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen die Zahl gesunken. Von Vollbeschäftigung mag er nicht reden bei einem Anteil von mehr als 30 Prozent Langzeitarbeitslosen im Zollernalbkreis.

Die Dynamik des regionalen Arbeitsmarkts zeigt sich für Link in den Zugängen und Abgängen vom Arbeitsmarkt. So verzeichnete die Agentur 2017 im Zollernalbkreis einen Zugang von 12 238 Personen in die Arbeitslosigkeit bei einem Abgang von 12 597. Gleichzeitig wurden im vergangenen Jahr 6154 neue Arbeitsstellen gemeldet, 10,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Bestand wuchs um mehr als 15 Prozent. Auch die Zahl der älteren Beschäftigten ist gewachsen – trotz "Rente mit 63".In Zeiten voller Auftragsbücher sei es für Unternehmen schwer, Stellen für Fachkräfte zu besetzen, sagt Link. Es sei aber auch schwierig, Menschen ohne ausreichende Qualifikation in den ersten Arbeitsmarkt zu bringen. Doch stimmt ihn die Nachfrage der Firmen optimistisch. Die Kurve für den Arbeitslosenbestand im Jahresverlauf ist laut Pressesprecher Rolf Gehring der Saison entsprechend: Zum Ende des Schuljahres und zum Jahresende geht sie nach oben. Doch Kündigungen in der Baubranche zum Wintereinbruch spielen nach seinen Angaben in den vergangenen zwei bis drei Jahren keine Rolle mehr. Überproportional sind Ausländer unter den Arbeitslosen vertreten. Doch spielen Flüchtlinge und Asylbewerber laut Arbeitsagentur im Zollernalbkreis keine Rolle. Bei 5900 Arbeitsuchenden im Kreis waren 212 Flüchtlinge, unter den rund 3300 Arbeitslosen waren es 70. Über längere Zeit gesehen erreicht die Zahl der Arbeitslosen laut Link den niedrigsten Wert seit einem Vierteljahrhundert.

Qualifizierung der Arbeitslosen beschäftigt Arbeitsagentur

"Uns wird es nicht langweilig", sagt der Chef der Arbeitsagentur. Herausforderungen seien 2018 die Fachkräftesicherung, die Reduzierung der Langzeitarbeitslosigkeit und die Qualifizierung Ungelernter. Mit anderen Akteuren sei die Agentur auch bestrebt, Jugendliche an der Schwelle von Schule zu Beruf besser zu unterstützen sowie Asylbewerber und Flüchtlinge zu integrieren. Neue Anforderungen an die Qualifizierung stelle auch die Digitalisierung der Arbeitswelt.

Ein Wermutstropfen: Angesichts weniger Arbeitslosen müsse auch die Balinger Agentur für Arbeit Stellen abbauen, so Link.