Die Tage der Eyach-Brücke an der Heinzlenstraße sind gezählt. 2020 soll sie im Zuge der Gartenschau-Arbeiten abgerissen und durch einen neuen Steg ersetzt werden, den nur noch Fußgänger und Radfahrer, aber keine Autos mehr passieren können. Foto: Maier

Balingen stehen umfangreiche Veränderungen bevor. Gemeinderat informiert sich über aktuellen Stand.

Balingen - Bagger voraus: Nach umfangreichen Planungen beginnen im nächsten Jahr die ersten Bauarbeiten für die Balinger Gartenschau 2023. Annette Stiehle, zusammen mit Elisabeth Wochner Leiterin des Eigenbetriebs, hat den aktuellen Sachstand am Dienstag im Gemeinderat vorgestellt.

Demnach sind die vorbereitenden Arbeiten für die beiden Großbereiche der Gartenschau – die Landschaftsachsen Nord von der Stadtmühle bis in die Eyach-Auen sowie die Landschafts- und Kulturachse Süd vom Stadtgarten bis zum Zollernschloss und weiter ins Wolfental – unterschiedlich weit gediehen. Für den nördlichen Bereich ist das Planfeststellungsverfahren eingeleitet, der Beschluss wird im März oder April erwartet. Für den südlichen Bereich steht die Einleitung des Verfahrens indes erst noch bevor.

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Für beide Teilbereiche liegen laut Stiehle gleichwohl bereits erste Bauzeitenpläne vor. Im nördlichen Bereich sollen die Arbeiten demnach im Mai 2020 beginnen, und zwar nahe dem Jugendhaus: Dessen Rohbau kommt voran, direkt daran anschließen wird sich der Aktivpark in den Eyach-Auen auf dem Gelände der derzeitigen Tennisanlage. Deren Rückbau ist ab Oktober 2020 vorgesehen, nach dem Ende der Saison. "Mit dem Rückbau der Tennisplätze erfolgen auch die großen Erdmassenbewegungen im künftigen Aktivpark mit dem Aushub des geplanten Retentionsraums, der künftigen multifunktionalen Wiese und dem Geländeaufbau im Bereich der künftigen Erlebnis-Auen", so Stiehle. Ebenfalls ab Frühsommer soll die neue Hochwasserschutzmauer entlang der Bizerba-Arena errichtet werden.

Hindenburgstraße wird zurückgebaut

Parallel dazu sollen die die Arbeiten für den Ausbau der Eyach beginnen, ebenso jene für den Rückbau und die Altlastenentsorgung auf dem Areal Hahn und Schnekenburger, dem die letzten Pächter Ende August 2020 den Rücken kehren.

Entlang der Hindenburgstraße sollen die Arbeiten im Jahr 2021 beginnen: Die Straße selbst wird zu einer Anwohnerstraße zurückgebaut. Zur Eyach hin kommt eine Hochwasserschutzmauer, auf dem Damm wird ein Weg angelegt. Ebenfalls für 2021 ist der Neubau der Brücke über die Eyach hin zur Bizerba-Arena vorgesehen.

Abbruch der Eyach-Brücke umfangreiches Vorhaben

Auch im südlichen Bereich stehen vom kommenden Jahr an Bauarbeiten auf dem Programm: Von August bis Oktober erfolgen Gewässerausbaumaßnahmen an der Eyach. Das umfangreichste Vorhaben in diesem Bereich ist ab Oktober 2020 – nach der Freibadsaison – der Abbruch der Eyach-Brücke an der Heinzlenstraße sowie anschließend der Neubau eines Stegs, den künftig keine Autos mehr, sondern nur noch Fußgänger und Radfahrer passieren können.

Die meisten anderen Vorhaben in diesem Bereich sollen in den Jahren 2021 und 2022 angegangen werden: Das sind etwa der Wassergarten, die Wiesenterrassen und der Uferweg an der Eyach sowie der Stadtbalkon gegenüber dem Zollernschloss, der Zwingergarten sowie die Spielbereiche am Stadtgarten, der Platz am neuen Stadtarchiv, der Gewässerausbau der Steinach sowie das Umfeld Rappenturm.

Eventuell alternative Planungen notwendig

Konkrete Terminangaben seien für diese Arbeiten derzeit nicht möglich, auch deshalb, so Annette Stiehle, weil es eine Vielzahl von Abhängigkeiten zu anderen Vorhaben gebe: etwa zwischen den Wiesenterrassen und den Neubauten der Wohnbau im neuen Eyach-Quartier, oder zum geplanten Stadtarchiv, aber auch zum Projekt der Volksbank Hohenzollern-Balingen an der Torbrücke und damit im Gebiet Rappenturm. Möglicherweise, so Stiehle, würden in diesem Bereich "alternative Planungen" notwendig – das dürfte nach derzeitigem Stand vor allem die Planungen Rappenturm betreffen.

In Sachen Finanzierung ist die Stadtverwaltung mittlerweile einen Schritt weiter: Im Februar wird der Zuwendungsbescheid des Landes erwartet. Balingen erhält für den Bau der Daueranlagen zwei Millionen Euro. Zusätzliche Förderungen in beträchtlicher Höhe werden für den Gewässerausbau erwartet. Im Rathaus rechnet man derzeit mit Gesamtkosten von 19,4 Millionen Euro für die Gartenschau; rund 10,6 Millionen muss die Stadt aus eigener Tasche bezahlen.