Hillu und Matheis haben die Lacher auf ihrer Seite.Fotos: Breisinger Foto: Schwarzwälder Bote

Unterhaltung: Hillu und Matheis: Comedy-Duo beharkt sich auf der Drive-In-Bühne / Vanille-Dampfbad und Leichengesang

In den vergangenen Tagen war vor der Drive-In-Kulturbühne bei der Balinger Eissporthalle mitunter noch der ein oder andere Stellplatz frei. Doch am Montagabend, beim Auftritt des Kabarett-Duos "Hillus Herzdropfa" war der Parkplatz komplett voll.

Balingen. Wahrscheinlich hat keiner den Besuch bereut, denn Hillu (Hillu Stoll) und Matheis (Franz Auber) befanden sich in bester Spiellaune. Das honorierten die Zuschauer mit Lachern am laufenden Band und fortwährendem Einsatz der Lichthupe als Applaus.

Die vergangenen Wochen waren auch für den "laufenden Meter" Hillu nicht einfach: Das laut ein eigener Meinung "richtige Bauernmädle vo d’r Alb ra" mutierte zum "Chef de Partie" in der heimischen Küche und musste sich mit "furztrockenem Wein" und anderen Unwägbarkeiten herumschlagen.

Munter spielt sich das Ehepaar die Bälle zu: Während Hillu meint, dass bei ihrer Geburt der "Herrgott Sinn für Intelligenz und Schönheit zeigte", kontert ihr ewig grantelnder Göttergatte, dass jeder einmal einen schwarzen Tag habe. Die schlagfertige Hillu entgegnet, dass bei der Geburt von Matheis der "Herrgott Sinn für Humor" zeigte.

Hillu hat es auch sonst nicht immer leicht mit ihrem Matheis, der zu dumm sei "ein Loch in den Schnee z’bronza" und so langsam, dass ihm "die Schnecken die Schuhbändel wegfressa" würden. Nach all den Jahren findet sich Matheis aber mit der Kritik seiner Frau ab und lebt nach dem Motto "du hast recht und i mei Rua".

Unterhaltsam erzählt das Duo von dem Besuch bei den "Heggascheißer" in Stuttgart, der nicht mit dem eigenen, innig geliebten "Feinstaubhusta"-Bulldog, sondern mit Bus und Bahn erfolgen musste. Zu allem Überfluss blieb Matheis auch noch das Bier auf dem Volksfest verwehrt, so dass er mit dem "schwäbischa Schorle", bestehend aus zur Hälfte abgestandenem Wasser und zur anderen Hälfte saurem Sprudel, vorlieb nehmen musste. Geizig wie jeder Schwabe ist auch Matheis. Doch bei Hillus Geburtstag ließ er es mächtig krachen und schenkte einen Besuch im Thermalbad, der bei Hillu nicht so gut ankam, weil es unter anderem im Vanille-Dampfbad nach faulenden Eiern stinke.

Ein wahres Erlebnis war auch der Schuhkauf mit Hillu, der erste seit 1975, der von Matheis mit dem passenden Lied in seiner ureigenen Version von "Sie hatte nur noch Schuhe an" musikalisch eingeleitet wurde. Die sündhaft teuren Designerschuhe von "Futschi" werden links liegen gelassen, nicht zuletzt weil das extra Lederpflegespray nicht so gut ankommt bei Hillu, die stattdessen auf "Melkfett, nach dem der Schuh wie ein Bäbyärschle glänzt", setzt. Auch ein Kauf von einem Schuh für 49 Euro kommt nicht in Frage: Der Schuhkäufer errechnet zwar, dass bei einer Nutzung von fünf Jahren pro Tag nur Kosten von 0,04 Cent abfallen, doch die schlagfertige Powerfrau Hillu entgegnet, dass 98 Mark ihr zu viel seien, da sie die Schuhe ohnehin nur am Sonntag trage, weil sie werktags nur Gummistiefel anhabe. Hillu weiß auch zu dichten, was sie beim poetischen Meisterwerk "Heinz Kunze aus dem Parlament ohne Hirn" zeigt. Im Verbund mit Gatte Matheis überzeugt die "Leichenchorsängerin" dann beim Abschlusslied "Im Bett".