Sie haben sich noch einmal um die alte Orgel gestellt, bevor sie abgebaut wird (von links): Hans-Josef Baum, Pliska Koch, Karl Maier, Rita Koch und Alexander Rohm. Foto: Hauser Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Abbau ab Mitte August / Kirchenrenovierung folgt

Balingen. Auf eine längere Orgel freie Zeit muss sich die katholische Kirchengemeinde Heilig-Geist einstellen. Ab Mitte August wird das alte Kircheninstrument ab- und im Herbst 2021 das neue aufgebaut. Dazwischen wird noch die Kirche umfassend renoviert.

2010 beschloss der Kirchengemeinderat, eine neue Orgel anzuschaffen, inzwischen ist die Firma Orgelbau Lenter in Sachsenheim mit dem Bau beauftragt. Hierfür war eine wichtige Hürde zu überwinden: 30 Prozent der Kosten von rund 500 000 Euro mussten über Spenden gedeckt sein. "Inzwischen sind es 257 000 Euro, also mehr als die Hälfte, die der Förderverein zusammengebracht hat", freut sich dessen Vorsitzender Hans-Josef Braun. Der Verein, der 2011 gegründet wurde, werde aber beim Bemühen, der Gemeinde die Finanzierung zu erleichtern, nicht nachlassen. Denn diese müsse, wie Kirchenpflegerin Priska Koch ergänzt, für den Rest aufkommen. 100 000 Euro würden aus den Investitionsrücklagen entnommen, jeweils 75 000 Euro seien in diesem und im kommenden Jahr zu finanzieren.

Einen weiteren großen Betrag müsse die Kirchengemeinde in die Hand nehmen, wenn nach dem Abbau der alten Orgel mit der Renovierung der Kirche begonnen werde, so die Kirchenpflegerin weiter. Geplant seien unter anderem eine neue Akustik, eine neue Lichtquelle und ein neuer Anstrich, wofür 900 000 Euro angesetzt seien.

"Dafür müssen wir uns verschulden", hält Karl Maier fest, der bis zu diesem Jahr mehr als drei Jahrzehnte dem Kirchengemeinderat angehört hatte und das Orgel-Projekt von Anfang an begleitet. Er freut sich darüber, dass die alte Orgel an einem anderen Standort wieder erklingen wird, und zwar in der Kirche im polnischen Deblin. "Das war die Bedingung beim Verkauf", hält Maier fest. Für 20 000 Euro hatte die Orgel den Besitzer gewechselt. Mitglieder der polnischen Kirchengemeinde werden am 17. August anreisen, um das Kircheninstrument in den folgenden Tagen zu demontieren und für den Abtransport fertig zu machen.

Während Kirchenmusiker Alexander Rohm jetzt schon davon schwärmt, dass die neue Orgel mit 18 Register und mehr als 1500 Pfeifen wärmer klingen werde und neue Klangfarben hervorgezaubert werden könnten, will er am Samstag, 15. August, im Gottesdienst ab 18.30 Uhr noch einmal zeigen, was die aktuelle Orgel alles kann. Es sei zudem geplant, den Gemeindemitgliedern am Sonntag, 16. August, ein letztes mal die Möglichkeit zu geben, das Instrument in Augenschein zu nehmen und nochmals zu hören. "Danach übernehmen Klavier, die elektrische Orgel oder eine Kombo die musikalische Umrahmung der Gottesdienste, so der Kirchenmusiker.

Die gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Rita Koch, ist froh, dass die Umsetzung des Vorhabens "Neue Orgel" absehbar ist. Es sei nicht immer leicht gewesen, das Projekt zu verfolgen. Inzwischen stünde aber die ganze Gemeinde hinter der Anschaffung: "Alle freuen sich auf das neue Instrument."