Die Sonne geht auf – im Dezember schien sie über Balingen deutlich öfter und länger als in den Vorjahren. Foto: Murat Foto: Schwarzwälder Bote

Wetter: Die Daten der Heselwanger Station zeigen: Temperaturen im Dezember wärmer als im Durchschnitt

Balingen-Heselwangen (jet). Mit einem viel zu warmen und fast schneelosen Dezember endete das Jahr 2019 in Balingen. Der letzte Monat im Jahr war darüber hinaus überdurchschnittlich sonni,g aber auch zu trocken, und Weihnachten blieb "grün". Das zeigen die Daten der Wetterstation von Karl-Heinz Jetter in Heselwangen.

Durchschnittlich war es im Dezember in den vergangenen 30 Jahren 1,2 Grad warm, an Niederschlag fielen 65,5 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne schien 63,1 Stunden lang. Der Dezember 2019 weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von 3,8 Grad, 45,8 Liter Niederschlag und 98,1 Sonnenscheinstunden aus.

Das Wärmeplus des Monats von 2,6 Grad hatte trotz 13 Frosttagen Bestand, weil in kurzen Abständen die kalten von sehr milden Tagen abgelöst wurden. Dabei reichte die Temperaturspanne von 14,1 Grad am 17. und an den zwei folgenden Tagen und minus 6,1 Grad am 5. und am 29. Dezember.

Der Dezember 2019 begann mit der Jahreszeit entsprechenden Temperaturen: Vom 1. bis zum 6. Dezember war jeder Tag ein Frosttag, mindestens für einen Moment ging die Temperatur auf die Frostgrenze von null Grad oder darunter zurück. Einen sogenannten Eistag, an dem es 24 Stunden unter Null bleibt, gab es im ganzen Dezember dagegen nicht.

Nach dem Nikolaustag blieben die Temperaturen bei Tag und Nacht wieder im Plusbereich. Es kam Wind auf und es begann eine Regenzeit. Auf Stationshöhe in Heselwangen war es durchweg Regen, in höheren Lagen begann es vom 9. auf den 10. Dezember auch zu schneien. Das Gerät zur automatischen Schneehöhenmessung an der Deutschen-Wetterdienst-Station Meßstetten-Appental in 900 Metern Höhe über dem Meer zeigte am 10. Dezember vier Zentimeter Neuschnee an, und mit dem Schneefall an den Folgetagen kletterte die Schneedecke bis zum 14. Dezember in Meßstetten auf beachtliche 20 Zentimeter.

Im Albvorland fiel der Schnee aber meist zusammen mit Regen und bildete deshalb keine Schneedecke. Lediglich am Morgen des 13. Dezembers war das Umfeld an der Messstation in Heselwangen in 573 Metern Höhe hauchdünn mit Schnee bedeckt. Die Station meldete deshalb null Zentimeter als Gesamtschneehöhe.

Damit war aber der Wintereinbruch auch schon beendet. Es wurde zunehmend milder und am 17., 18. sowie am 19. Dezember wurden jeweils 14,1 Grad als Tageshöchsttemperatur registriert.

Am 22. Dezember ist der astronomische Winteranfang mit dem kürzesten Tag und der längsten Nacht. Doch dieser Tag läutete nicht den Winter ein, sondern es blieb weiter für die Jahreszeit zu mild. Diese Witterung fand auch über die Weihnachtsfeiertage ihre Fortsetzung. An Heiligabend sowie am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag regnete es zeitweilig, die Sonne ließ sich nur gelegentlich sehen, und die Temperaturen blieben im Plus. Gelegentlich blies ein böiger Wind. Die letzten "weißen Weihnachten" mit Schnee an allen drei Festtagen gab es in Heselwangen zuletzt im Jahr 2010.

Die letzten Tage im Dezember und des Jahres 2019 wurden zunehmend durch ruhiges Hochdruckwetter bestimmt. Tagsüber blieben die Temperaturen über dem Gefrierpunkt und die Sonne ließ sich vermehrt blicken. In den sternklaren Nächten wurde zum Monatsende hin durchweg Frost bis minus 6,1 registriert. Das Jahr 2019 endete mit einem sternklaren Himmel und mit minus 2,8 Grad um Mitternacht.