Die Nachwuchssportler Nathalie Armbruster und Lars Morlok mit ihrem Trainer Jonathan Siegel (rechts). Foto: Siegel

Die 15-jährige Nathalie Armbruster vom SV-SZ Kniebis hat beim Deutschen Schülercup geschafft, was vor ihr noch keinem Mädchen gelungen war. Sie gewann dreimal in Folge die Gesamtwertung im Deutschen Schülercup (DSC) der Nordischen Kombiniererinnen und zum zweiten Mal die Gesamtwertung der Spezialspringerinnen und bewies damit einmal mehr ihre Stärke in beiden Disziplinen.

Beim DSC in Berchtesgaden wuchs die junge Nachwuchssportlerin in allen vier Wettkämpfen über sich hinaus. Schon am ersten Tag bescherten ihr ihre Sprünge auf der Kälbersteinschanze auf 60 und 58 Meter und sehr gute Haltungsnoten die Goldmedaille bei den insgesamt 16 Spezialspringerinnen. Mit diesem Sieg übernahm sie die Führung und damit auch das pinke Führungsleibchen von Sina Kiechle vom SC Oberstdorf.

Ihr Trainingskamerad Lars Morlok vom SV Baiersbronn sprang mit zwei Luken weniger Anlauf ebenfalls auf beachtliche 58 und 55 Meter und überzeugte zudem mit herausragenden Haltungsnoten. Als Nordischer Kombinierer positionierte er sich damit bei den insgesamt 27 Startern im Spezialsprung auf einem sehr guten neunten Platz.

Austragungsort für den Kombinationslauf war die Chiemgau-Arena in Ruhpolding, zu der die Kombinierer am Nachmittag von Berchtesgaden in der sogenannten Blase anreisen mussten. Hier ging Armbruster als Führende in der Gesamtwertung der Kombiniererinnen mit 32 Sekunden auf die Strecke. Mit der Laufbestzeit von 14:39 Minuten über vier Kilometer war sie eine Minute und 17 Sekunden schneller als die zweitschnellste Läuferin und holte sich Gold vor Elisabeth Strümpfel von der TSG Ruhla und Anna-Fay Scharfenberg vom SC Motor Zella-Mehlis. Dass ihr das orangene Führungsleibchen in der Gesamtwertung der Nordische Kombination nicht mehr zu nehmen war, stand damit fest.

Lars Morlok startete im starken Feld der Kombinierer als Zweiter auf eine sechs Kilometer lange Strecke und konnte sich mit der fünftschnellsten Laufzeit von 22:37 Minuten auf Platz vier und damit bei der Siegerehrung unter den besten sechs Deutschlands wiederfinden. Eine beachtliche Leistung, zu-mal es für Morlok der erste Wettkampf auf Schnee in dieser Saison war.

Am zweiten Tag gelang Armbruster ein wahres Meisterstückchen. Erstmals im pinken Führungsleibchen glänzte sie mit 59 und 60 Meter und den höchsten Haltungsnoten erneut bei den Spezialspringerinnen und lag am Ende 20,4 Punkte vor Kiechle und 25 Punkte vor Scharfenberg. Damit war ihr auch der Gesamtsieg bei den Spezialspringerinnen nicht mehr zu nehmen.

Nachwuchskombinierer Morlok bestätigte ebenfalls seine Platzierung bei den Spezialspringern und lag mit einer Luke weniger Anlauf als die Mädchen nach 54,5 und 58,5 Meter erneut auf Platz neun. Die Gesamtwertung im Springen beendete er mit Platz zehn.

44 Sekunden Vorsprung hatte sich Armbruster durch das Springen beim Sprint über 2,5 Kilometer erkämpft. Letztlich ging sie in der Chiemgau-Arena erneut mit der Laufbestzeit von 7:39 Minuten und einem Vorsprung von 1:25 Minuten als Erste über die Ziellinie und sicherte sich damit nicht nur den Tagessieg, sondern auch mit der höchstmöglichen Punktzahl den Gesamtsieg bei den Nordischen Kombiniererinnen in der S15.

Lars Morlok ging erneut als Zweiter an den Start. Nach 10:28 Minuten über drei Kilometer holte er sich schließlich Platz fünf in der Tageswertung und Platz sechs in der Gesamtwertung. Damit bewies auch Morlok, dass er im Bundesvergleich zu den sechs besten Kombinierern seiner Altersklasse gehört.

Zu diesen gehörte in der nun abgelaufenen Wintersaison auch Katrin Fischer vom SV Baiersbronn, die in Berchtesgaden nicht teilnahm, durch die jeweils vorgesehenen Streichergebnisse aber dennoch in der Gesamtwertung Platz vier bei den Nordischen Kombiniererinnen be-legen konnte.

Mit diesem erfolgreichen Wochenende beendeten die Sportler vom Stützpunkt Baiersbronn die Wintersaison, die ihnen und ihren Trainern trotz weniger Wettkämpfe einiges abverlangte. Für die Trainer und Trainerinnen bedeutete es einen extrem hohen Zeitaufwand. Umso dankbarer sind die jungen Nachwuchssportler, dass sie trotz Corona die Möglichkeit hatten, auf hohem Niveau sowohl im Springen als auch im Laufen zu trainieren. Und dass sich der Einsatz gelohnt hat, freut auch Trainer Jonathan Siegel.