Beim ersten Jugendforum waren etwa 200 Jugendliche mit dabei. Eine weitere Auflage soll es im nächsten Jahr geben. Archiv-Foto: Braun Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Bei einigen Anregungen läuft die Umsetzung / Anderes braucht noch Zeit

Es gibt bereits erste Ergebnisse, bei manchen Themen ist dagegen noch Geduld gefragt. Die Gemeinde will dranbleiben an den Themen, die beim ersten Jugendforum vor rund einem Jahr angesprochen wurden. 2019 soll es eine Neuauflage geben.

Baiersbronn. Rund ein Jahr ist es her, dass das erste Jugendforum in der Gemeinde Baiersbronn stattfand. Zum gemeinsamen Workshop in der Schwarzwaldhalle Baiersbronn hatten sich damals rund 200 Jugendliche getroffen und diskutierten mit Gemeindevertretern. Dabei brachten die Jugendlichen auch ihre Wünsche und Vorstellungen vor.

Umfangreiche Liste mit allen Themen

Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten präsentierten Bürgermeister Michael Ruf und Hauptamtsleiter Marc Hinzer erste Ergebnisse und zogen eine Zwischenbilanz, auch anhand der umfangreichen Liste mit allen Themen, die von den Jugendlichen gewünscht und angesprochen worden waren. "Wir haben bisher alles aufgeschrieben und geordnet. Teilweise konnten wir bereits Wünsche und Anregungen umsetzen, einiges braucht aber einfach noch Zeit", so Hinzer.

Die Zukunft des Wohnorts Baiersbronn und die Attraktivität auch für die jüngeren Einwohner, das ist auch ein Thema, das Bürgermeister Michael Ruf besonders am Herzen liegt. "Ein großes Anliegen aus dem Jugendforum war die Sanierung und Sommernutzung der Eishalle in Baiersbronn", so Ruf. Hier habe der Gemeinderat die Wünsche der Jugendlichen berücksichtigt und einer dringend notwendigen Sanierung der Eishalle zugestimmt. Auch eine Sommernutzung sei geplant. "Wir möchten die Halle im Sommer nicht brach liegen lassen, aber hier müssen wir noch nach einem guten Konzept suchen", versprach Ruf.

Kostenloses W-Lan in der Gemeinde war einer von vielen weiteren Wünschen der Schüler, auch hier sei man an der Umsetzung und werde noch in diesem Jahr fertig. "Wichtig war den Jugendlichen auch, gute Veranstaltungen nach Baiersbronn zu holen, mit dem großen Open- Air-Festival mit ›Glasperlenspiel‹ und Stefanie Heinzmann haben wir auch diesen Wunsch erfüllt", so Ruf.

Treffen mit Vertretern der Schulen

Sicher würden manche Dinge auch einfach eine gewisse Zeit brauchen, stellte der Bürgermeister fest. Und: Einiges liege einfach nicht in der Kompetenz der Gemeinde. So liege es nicht in ihrer Hand, den Wunsch, in Baiersbronn am Gymnasium wieder einen G9-Zug einzuführen, zu erfüllen. Dafür habe aber ein gemeinsames Treffen mit Vertretern der weiterführenden Schulen und der für die Schülerbeförderung zuständigen Firmen stattgefunden. "Hier ging es uns darum, im Dialog zu bleiben und die kritisierten Mängel zu besprechen. Auch hier gibt es natürlich Grenzen, denn den Beförderungsunternehmen geht es auch um die Wirtschaftlichkeit", machte Ruf deutlich.

Ein Punkt auf den Plakaten der Jugendlichen war auch das Jugendzentrum in Baiersbronn. Dass dieses durchaus gut ausgestattet ist, davon überzeugte sich der Gemeinderat bei einem Besuch.

"Insgesamt kann ich sagen, dass die Ideen der Jugendlichen immer wieder in unsere Überlegungen und Entscheidungen mit einfließen. Wir werden auch mittelfristig ein zweites Jugendforum organisieren", versprach Ruf. "Für das Jahr 2019 haben wir es wieder in Planung", bestätigte Hauptamtsleiter Marc Hinzer.

Man habe viele positive Rückmeldungen zum ersten Jugendforum in der Gemeinde erhalten. Jeder Teilnehmer habe einen persönlichen Dankesbrief erhalten.

"Wie wir auch in Zukunft den Fortschritt in unseren Bemühungen dokumentieren und kommunizieren, ist uns noch nicht ganz klar, vielleicht über die Schulen, damit die Jugendlichen auch mitbekommen, dass wir nicht untätig sind", so der Hauptamtsleiter. Hinzer spricht dabei von einer umfangreichen Aufgabe: Es mussten nicht nur alle Wünsche festgehalten werden, sondern auch in den Ämtern diskutiert und später dann Aufgaben verteilt werden. "Jeder hat sich Gedanken gemacht, und wir haben in einem Jahr schon viel erreicht."

Eine gewisse Distanz abgebaut

Ruf weist dabei auf die Baiersbronner Sesselbahn hin, auch hier habe man eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Das alles brauche Zeit, doch man versuche, Lösungen zu finden. "Ich habe das Gefühl, dass wir durch den Dialog mit den Jugendlichen auf einem guten Weg sind. Es wurde eine gewisse Distanz abgebaut, und meiner Meinung nach sind wir von der Verwaltung nicht mehr ganz so weit weg", so Bürgermeister Ruf. Er verspricht, auch weiterhin die Wünsche der jüngeren Mitbewohner nicht aus den Augen zu verlieren.