Hochhäuser aus Holz sollen in Wolfsburg entstehen. Entwurf: Partner und Partner Foto: Schwarzwälder Bote

Baukultur: Architekturbüro Partner und Partner plant zukunftsweisendes Projekt in Wolfsburg

In Wolfsburg sollen zwei der ersten Holzhochhäuser Deutschlands entstehen – ein zukunftsweisendes Bauprojekt.

Baiersbronn/Wolfsburg. Das Architekturbüro Partner und Partner, das seine Hauptsitze in Berlin und Baiersbronn hat, plant im Rahmen eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekts zwei Holzhochhäuser. Die Gebäude sollen in den Wolfsburger Hellwinkel-Terrassen entstehen.

Wie das Architekturbüro weiter informiert, sind für das zukunftweisende Projekt derzeit jeweils zwölf Etagen mit bis zu 90 Wohneinheiten geplant, die wegen der Hauptbaustoffe Fichten- und Tannenholz unter anderem durch gesundes Raumklima bestechen.

Holz neu zu denken, stehe im Zentrum des Pionierprojekts. Der natürliche Baustoff biete nicht nur Wohnkomfort höchsten Standards, sondern sei aufgrund seiner Ressourcenrückgewinnung nachhaltig. Frei von Schadstoffen sorge das atmungsaktive Material für ein gesundes Raumklima. Holz besitze zudem hohe Elastizität und gleichermaßen eine enorme Tragkraft bei geringem Gewicht: Ein Würfel Tannenholz mit einer Kantenlänge von vier Zentimetern könne ein Gewicht von vier Tonnen tragen, womit Holz sogar Beton übertreffe.

Um neben der Qualität einen langfristigen Mehrwert und Kostensicherheit zu gewährleisten, werde das Konzept entlang der Prinzipien von "Cradle to Cradle" (von der Wiege zur Wiege), das unter anderem für ökologische Effektivität beim Einsatz von Baumaterialien und Ressourcen steht, und "Circular Economy" (Kreislaufwirtschaft) entwickelt. Dazu zählt neben der Verwendung von gesunden, nachwachsenden und recyclingfähigen Materialien auch die Versorgung mit regenerativer Energie.

In einem Kernteam, einer frühen Einbindung der Behörden, Fachplaner und Firmen wird der Planungsprozess integral gestaltet. Jörg Finkbeiner, Mitgeschäftsführer des Architekturbüros Partner und Partner und Cradle to Cradle-Consultant, sieht in dem Projekt zudem ein wichtiges Signal für den Wirtschafts-Standort Deutschland: "Durch vorelementiertes, serielles Bauen reduzieren wir die Bauzeiten deutlich, montieren witterungsunabhängig und schaffen durch die hohe Präzision der Vorfertigung deutlich höhere Kostensicherheit."