Bis ins Detail erklärte Fischwirtschaftsmeister Richard Eifler den Parlamentarischen Staatssekretären Hans-Joachim Fuchtel und Thomas Bareiß die Arbeit der Fischzüchter auf dem Forellenhof Buhlbach. Foto: Büro Fuchtel Foto: Schwarzwälder Bote

Zucht: Forellenhof Buhlbach ist von Nachhaltigkeit getragen / Viel Anerkennung für Versuchsprojekt

Von Nachhaltigkeit getragen ist die Fischzucht des Forellenhofs Buhlbach. Gemeinsam mit den Universitäten in Landau und Kiel sowie der Steinbeis-Stiftung ist es der Familie Bareiss gelungen, eine heimische Fischart wieder anzusiedeln.

Baiersbronn. Auf dem Forellenhof Buhlbach läuft ein Versuchsprojekt. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universitäten in Landau und Kiel sowie der Steinbeis-Stiftung versucht die Familie Bareiss das Bodenseefelchen zu vermehren.

Davon überzeugten sich gemeinsam gleich zwei Parlamentarische Staatssekretäre der Bundesregierung vor Ort. Thomas Bareiß (CDU), Bundestagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen, ist in seiner Funktion beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie auch Tourismusbeauftragter. Deshalb war er genauso stark an den Aktivitäten der Hoteliersfamilie interessiert, wie der hiesige Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Fuchtel (CDU), der im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unter anderem ein besonderes Auge auf das Tierwohl wirft.

CDU-Politiker loben unternehmerisches Engagement

Ausdrücklich lobten die CDU-Politiker das unternehmerische Engagement der Familie Bareiss, die mit ihrem Forellenhof ein weiteres Zeichen traditioneller Bewirtschaftung im Schwarzwald setze.

Das Versuchsprojekt finde in der Fachwelt viel Anerkennung, betonte Fuchtel. Es diene der Vermehrung dieser heimischen Fischart, deren Bestand nicht ausreichend sei. Aber auch die örtliche Bürgerschaft und vor allem Touristen hätten den Forellenhof als interessante Destination wegen seiner frischen Produkte und der naturnahen Bewirtschaftung entdeckt.

Fische seien generell mehr gefragt, betonte Fischwirtschaftsmeister Richard Eifler. Doch gebe es nicht genug Speisefische, da die Deutschen diese gerne auf ihrem Speiseplan hätten. Der Forellenhof Buhlbach nutzt die eigene Zucht zu 75 Prozent für den Eigenbedarf des Hotels, verkauft allerdings aus seiner Tradition heraus auch an Betriebe im Umkreis und an private Haushalte.

Eifler erklärte den beiden prominenten Gästen, dass das nachhaltige Bewirtschaften der Anlage durch den Einsatz von mittlerweile vier Fachkräften verdeutlicht werde. Außerdem arbeiten auf dem Forellenhof zwei Aushilfen mit. Weitere Verstärkung wird gesucht.

Das Tierwohl von Fischen hänge in erster Linie von der Qualität und der Wassermenge ab. Der Forellenhof Buhlbach, der Zugriff auf sehr gutes Quellwasser habe, verzichte auf den Einsatz von Antibiotika. "Wir züchten lieber 30 Prozent weniger in unseren Gewässern", fand der Betriebsleiter deutliche Worte, "denn auch Fische brauchen ihre Wohlfühl-Atmosphäre." Wie sehr eine Fischzucht vom Klima abhänge, habe der heiße Sommer vor Augen geführt, betonte Eifler. Denn während die Anlage im Schnitt eine Jahresproduktion von bis zu 50 000 Stück aufweise, seien es im vergangenen Jahr nur 20 000 Fische gewesen.

Zucht von drei Forellenarten und Saiblingen

Gezüchtet werden vornehmlich Regenbogen-, Bach- und Lachsforellen sowie Saiblinge. Andreas Züfle verwies als örtlicher CDU-Vorsitzender auf die Glashütte im Buhlbachtal, wo den Gast eine weitere Attraktion der Region erwarte. Thomas Bareiß lobte die heimelige Gemütlichkeit des Forellenhofs und brach eine Lanze für Projekte, die durch das Zusammenführen von Erzeugung und Nutzung durch die Gastronomie Zukunftsperspektiven hätten.

Die beiden Staatssekretäre ließen sich unter Beteiligung einer großen Anzahl von Bürgern die Einzelheiten der Forellenzucht bis ins Detail erklären und zeigten sich schließlich überzeugt davon, dass dieser Sektor mehr als ein Nischenprodukt sei, wofür man noch mehr Interessenten finden könne.