8200 vorgezogene Wildblumen wurden im Kurgarten Oberdorf in Baiersbronn gepflanzt. Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Gemeindegärtnerei probiert verschiedene Konzepte aus

Baiersbronn. Die Artenvielfalt sinkt weltweit dramatisch. Um dem auf kommunaler Ebene entgegenzuwirken, werden in der Gemeindegärtnerei Baiersbronn verschieden Konzepte ausprobiert. In Deutschland sind laut einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung Baiersbronn aktuell besonders die heimischen Insekten betroffen. Wissenschaftler gingen von einem Rückgang um bis zu 70 Prozent aus.

Um dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen, setzt die Gemeindegärtnerei Baiersbronn an verschiedenen Stellen Pflanzungsmaßnahmen um, die das Nahrungsangebot der Insekten, wie beispielsweise Wildbienen, verbessern sollen.

"Wir probieren gerade verschiedene Konzepte aus, die die Artenvielfalt steigern sollen. Wir sammeln damit wertvolle Erfahrungen und wissen für die Zukunft dann, was in Baiersbronn mit seinen klimatischen und geografischen Besonderheiten am besten wächst und funktioniert", wird Niko Züfle, Leiter der Gemeindegärtnerei Baiersbronn, in der Pressemitteilung der Gemeinde zitiert. Über den vergangenen Sommer hat die Gemeindegärtnerei tausende Wildblumen gesät und in ihren Gewächshäusern großgezogen. Somit konnten jetzt 8200 vorgezogene Wildblumen im Kurgarten Oberdorf in Baiersbronn gepflanzt werden. Insgesamt wurden dazu 20 verschiedene Wildblumenarten, wie zum Beispiel Königskerze, Schafgarbe oder Huflattich, verwendet. Das ist aber noch nicht alles: "Wir versuchen, durch andere Mähkonzepte die Biodiversität auf bereits vorhandenen Flächen zu steigern und konnten bereits erste Erfolge verbuchen", so Züfle stolz.

Auch wurden in Klosterreichenbach in der Nähe des Naturgolfplatzes Pflanzungen auf einer kleinen Insel im Reichenbach vorgenommen, die als Nahrung und Lebensraum für Insekten und Vögel wertvoll sind.

Außerdem hat Züfle ein Konzept für eine dekorative Staudenpflanzung entwickelt, das Schmetterlingen, Bienen und anderen Insekten vom Frühjahr bis in den Herbst hinein blühende Pflanzen als Nahrung bietet. "Wichtig ist, dass jede Pflanze an dem für sie richtigen Standort wachsen kann. Eine ideale Pflanzung ist ein Garten für Faule, die wenig Pflege bei einem optimalen Ergebnis benötigt", erklärt der Leiter der Gemeindegärtnerei.