Der Waldknechtshof in Klosterreichenbach ist 250 Jahre alt. Foto: Waldknechtshof

Denkmalgeschützer Gutshof besteht seit 250 Jahren. Seit 25 Jahren ein Gastronomiebetrieb.

Der Waldknechtshof in Klosterreichenbach besteht seit 250 Jahren. Im Rahmen des Jahresempfangs beleuchteten die Eigentümer, die Geschwister Christine und Gernot Marquardt, die bewegte Geschichte des einstigen Klostergutshofs.

Baiersbronn-Klosterreichenbach. Gernot Marquardt begrüßte zusammen mit seiner Schwester Christine die Gäste beim Jahresempfang. Er stellte fest, dass es noch ein weiteres Jubiläum gibt: Vor 25 Jahren war der Waldknechtshof nach seinem Umbau zum Gastronomiebetrieb neu eröffnet worden.

Gutshof steht unter Denkmalschutz

"Wir haben dieses Haus in eine Stätte der Gastlichkeit verwandelt, wir leben nicht davon, sondern von unseren Berufen", so Gernot Marquardt. Das sei einer der Gründe, warum der Waldknechtshof heute so noch existiere. Einen Bauernhof in einen Gastronomiebetrieb zu verwandeln, das hätten wohl nur wenige gewagt. Nun trage sich der Hof wirtschaftlich. Dafür dankte Marquardt vor allem seinen Mitarbeitern, allen voran Hotelleiter Maurice Götz, der den Waldknechtshof zu einem wirtschaftlichen Betrieb gemacht habe. "Aber auch Sie, liebe Gäste, tragen durch Ihr Kommen dazu bei, dieses Objekt zu erhalten", so der Eigentümer.

In einem kurzweiligen Vortrag blickte Gernot Marquardt auf die 250-jährige Geschichte des Gutshofs zurück. Als eines der ältesten Gebäude in Klosterreichenbach steht es unter Denkmalschutz. Es befindet sich seit vielen Generationen im Familienbesitz. Zusammen mit Heimatforscher Jürgen Wurster und Gemeindearchivarin Dorothee Kühnel habe man die Geschichte aufgearbeitet.

Über Generationen in Familienbesitz

1651 wurde das Ochsengut von Bernhard Klumpp, einem Urahnen der Familienlinie, gekauft. 1769, vor 250 Jahren also, wurde der Waldknechtshof von den Vorfahren der heutigen Besitzer als Gutshofgebäude des Ochsenguts an der heutigen Stelle errichtet, erklärte Marquardt. Über die Familiennamen Klumpp, später Frey und heute Marquardt wurde der Waldknechtshof von Generation zu Generation weitervererbt. Gernot Marquardt ging auf die wirtschaftlichen Aspekte des Hofs ein. Landwirtschaft war ein Standbein. Es sei eine große landwirtschaftliche Fläche bewirtschaftet worden. Aber auch das Amt des Waldknechts war mit dem Hof verbunden. Er verwaltete die ehemals klösterlichen Waldflächen und hatte ähnliche Aufgaben wie eine Forstmeisterei. "Daher stammt auch der Name des Waldknechtshofs", so Marquardt. In dem historischen Gebäude wurden damals 30 Eichenstämme, 480 Stämme Tannenholz und eine große Menge Bretter verbaut, dies belegten alte Aufzeichnungen.

"Das war eine gewaltige Menge Holz, und heute sitzen wir darin, und nichts hat sich verzogen", sagte Marquardt. Der Erbauer habe die wirtschaftlichen Mittel dazu gehabt. Historische Bilder zeigten bei dem Empfang Klosterreichenbach in früheren Zeiten.