Fühlen sich wohl an ihrem neuen Arbeitsplatz (von links): die leitende medizinische Fachangestellte Elisabeth Brucker, Geschäftsführer Wolfgang Fink und die stellvertretende leitende medizinische Fachangestellte Almedina Aslani. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder Bote

Versorgungszentrum: "Ärzte am Reichenbach" sind gut gestartet / Restliche Umbauarbeiten bald beendet

Am 3. April hat das Medizinische Versorgungszentrum "Ärzte am Reichenbach – Medi-MVZ" in Klosterreichenbach seine Arbeit aufgenommen. Auch wenn die Patienten noch durch den Baustelleneingang in die Praxis gelangen, läuft die ärztliche Versorgung bestens.

Baiersbronn-Klosterreichenbach. Der Geschäftsführer der Medi-MVZ, Wolfgang Fink, ist vollauf zufrieden. Nicht nur terminlich habe alles gepasst, auch die Technik und der Service im neuen MVZ seien auf dem neuesten Stand.

Sechs Ärzte, zwei davon in Weiterbildung, kümmern sich aktuell um ihre Patienten. Neben Elfi und Ludwig Wäckers von der ehemaligen Gemeinschaftspraxis Wäckers in Klosterreichenbach sowie Beate Schaible und Hans-Jörg Schaible von der ehemaligen Gemeinschaftspraxis Schaible im Baiersbronner Oberdorf, die ihre Patienten nun alle im neuen MVZ versorgen, sind Elena Klippstein und Irina Murgu dabei, ihren Facharzt für Allgemeinmedizin zu machen und können von den Erfahrungen der älteren Kollegen profitieren.

Hans-Jörg Schaible hat als Mitgesellschafter die ärztliche Leitung übernommen. Dabei kann er auf die Unterstützung seiner Kollegen im Mutterort zählen. "Mit ihren bereits gemachten Erfahrungen im Spritzenhaus in Baiersbronn unterstützen sie uns sehr gut, auch wenn keiner von ihnen bei uns als Arzt tätig ist", berichtet Wolfgang Fink.

Die rund 340 Quadratmeter großen Praxisräume in Klosterreichenbach sind hell und freundlich eingerichtet. Viel Holz wurde verwendet, um den regionalen Bezug herauszustellen. Insgesamt sechs Behandlungszimmer stehen den Ärzten zur Verfügung. Auch ein zentraler Arztarbeitsplatz, Sozialräume und Lager erleichtern die Arbeit. "Trotzdem ist es natürlich durch den Umbau der Volksbank und der Apotheke im Erdgeschoss noch teilweise eine Baustelle, und wir hoffen, dass der Aufzug bald fertig wird, damit die Barrierefreiheit gewährleistet ist", sagt Wolfgang Fink.

Das Behandlungskonzept der neuen Praxis ist eng mit der Regiopraxis in Baiersbronn verbunden. "Jeder Patient hat weiterhin seinen eigenen Hausarzt, nur bei akuten Erkrankungen wird er auch von einem anderen Arzt behandelt", erklärt der Geschäftsführer.

"Baiersbronn ist wohl die einzige Gemeinde in Baden-Württemberg, die acht Michelin-Sterne und zwei Ärztezentren hat – und zudem diese hohe Zahl an Ärzten in Weiterbildung", betont Mitgesellschafter Wolfgang von Meißner. Langfristig gehe es natürlich darum, die ausgebildeten Ärzte auch in der Gemeinde zu behalten.

Als "absolutes Vorzeigeprojekt" bezeichnet Wolfgang Fink auch die Computertechnik. Jeder Mitarbeiter hat per Chipkarte seinen eigenen Zugang. Fehlt diese Karte, ist das Bedienen des Computers nicht möglich. "So vermeiden wir, dass keiner außer den Mitarbeitern in die Computer schauen kann und die Patientendaten sicher sind."

Zweigpraxis in Lützenhardt

Neu ist auch die Telefonzentrale. Sie befindet sich nicht im Empfangsbereich, sondern in einem extra Raum. So können die Anliegen und Gespräche diskret geführt und die Wünsche der Anrufer erfasst werden. "Dort können und sollen die Patienten anrufen, ihr Anliegen schildern und so diskret einen Termin vereinbaren", sagt Wolfgang Fink.

Es sei wichtig, die Termine auch telefonisch zu vereinbaren, nur so könnten unnötige Wartezeiten vermieden werden. Sollte die Leitung einmal besetzt sein, rät er den Anrufern, zu warten und auf keinen Fall aufzulegen – dadurch rücke man in der Warteschleife vor.

Ebenfalls zu den "Ärzten am Reichenbach" gehört die Zweigpraxis von Horst Richter in Waldachtal-Lützenhardt, die jedoch weiter wie bisher die Patienten aus Lützenhardt und Umgebung behandelt. "Kein Patient muss für eine hausärztliche Versorgung nach Klosterreichenbach kommen, alle werden in Lützenhardt behandelt", stellt der Geschäftsführer klar.

Die restlichen Umbauarbeiten in Klosterreichenbach sollen in zwei bis drei Wochen abgeschlossen sein – nach einer insgesamt rund viermonatigen Umbauphase.