Eindeutige Bestimmung aufgrund der langen Branddauer nicht mehr möglich. Mit Video
Baiersbronn - Der Brand im Stammhaus des Hotels Traube Tonbach am Sonntag, 5. Januar könnte im zentralen Getränkebereich des Gebäudes ausgebrochen sein. Ein endgültiges und abschließendes Ergebnis zur Brandursache wird es aber nicht geben,
So sei ein technischer Defekt im Bereich der Theke zwar im Resultat als mögliche Brandursache denkbar, lasse sich aber weder eindeutig nachweisen noch sicher ausschließen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Rottweil und des Polizeipräsidiums Pforzheim.
Damit Ermittler der Kriminalpolizei und -technik den einsturzgefährdeten Brandort gefahrlos zur näheren Untersuchung betreten konnten, mussten zunächst Gebäudeteile entfernt werden.
Bei den Untersuchungen wurde der Büfett-Bereich als der Ort lokalisiert, an dem der Brand wohl ausgebrochen ist. Dort bereiteten die Angestellten die Getränke für die drei Restaurants zu, wobei die Ermittler von einer Brandentstehung hinter der Theke, nahe einer Spüle ausgehen, heißt es weiter.
Fast völlige Zerstörung
Nach umfangreichen Befragungen sowie Ermittlungen des Kriminalkommissariats Freudenstadt mit Unterstützung eines Brandsachverständigen des Landeskriminalamts Baden-Württemberg wurden zu keinem Zeitpunkt der Ermittlungen Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung gefunden.
Die lange Branddauer bewirkte eine nahezu vollständige Zerstörung des Gebäudes, was im Ergebnis eine eindeutige Bestimmung der Zündquelle nicht mehr zuließ. Letztlich ergab sich laut Untersuchungsbericht des Kriminaltechnischen Instituts des Landeskriminalamts Baden-Württemberg und in der Gesamtbetrachtung der Ermittlungen kein endgültiges und abschließendes Ergebnis zur Brandursache.
Am Sonntag, 5. Januar, war um kurz nach 3 Uhr durch einen Brandmelder im historischen Gebäudeteil der "Traube" Tonbach über das angeschlossene Brandmeldesystem ein Feuer gemeldet worden.
Den Einsatzkräften schlugen aus dem Bereich des Restaurant-Trakts bereits Flammen entgegen, so dass das Gebäude nicht mehr betreten werden konnte. Das seit über 230 Jahren bestehende historische Stammhaus brannte trotz intensiver Bemühungen der rund 150 Einsatzkräfte nahezu restlos nieder und wurde komplett zerstört. In diesem waren drei À-la-Carte-Restaurants und Büros untergebracht.
Ein Übergreifen des Feuers auf das Haupthaus und den Hotelkomplex wurde verhindert. Dennoch entstand in der Summe ein auch bis heute noch nicht näher zu beziffernder Millionenschaden.
Die "Schwarzwaldstube" unter Küchenchef Torsten Michel gehörte zu den bekanntesten und renommiertesten Restaurants in Deutschland. Der Chef des Hotels Traube Tonbach, Heiner Finkbeiner, hatte angekündigt, schnell mit dem Abriss der Brandruine zu beginnen und das Gebäude wieder aufzubauen.
Derweil konkretisieren sich auch die Gedanken zur Interimslösung für die Schwarzwaldstube, die seit mehr als 25 Jahren drei Sterne hält, und die mit einem Michelinstern ausgezeichnete Köhlerstube. In Fertigbauweise sollen die Übergangslösungen auf dem Dach der Parkgarage entstehen. Dann soll der Aufbau des Stammhauses geplant werden – mit allen drei Restaurants, die dem Brand zum Opfer gefallen sind: die Schwarzwaldstube, die Köhlerstube und die Bauernstube.
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