Dialektforscher Hubert Klausmann Foto: Klausmann Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Dialekte stehen im Fokus

Baiersbronn. Der Heimat- und Kulturverein der Gesamtgemeinde Baiersbronn hat für den letzten Vortrag seiner aktuellen Reihe den renommierten Dialektforscher Hubert Klausmann aus Tübingen eingeladen. Der Vortrag findet am Mittwoch, 21. Februar, ab 19 Uhr im Rosensaal in Baiersbronn statt. Der Eintritt ist frei.

Dass Schwäbisch nicht gleich Schwäbisch ist und was für eine Art Schwäbisch in der Region Baiersbronn gesprochen wird, wird er anhand von Tonaufnahmen und mittels Karten erklären.

Seit acht Jahren untersuchen Wissenschaftler des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen unter Leitung von Hubert Klausmann die Dialekte Nord-Baden-Württembergs, um die letzte Lücke in der Erforschung der süddeutschen Dialekte zu schließen.

Bei den Befragungen ging es um Themen der Landwirtschaft (Wie sagt man zur Jauche?), um Obst und Gemüse (Gibt es einen Dialektausdruck für die Kartoffeln?), um den Menschen (Wie nennt man den Schluckauf?), um das Wetter (Wie nennt man die Pfütze?) und um viele weitere Sachgebiete.

Die Tübinger Aufnahmen ergänzen Aufnahmen der Universität Freiburg aus den 70er-Jahren, sodass es jetzt zum ersten Mal möglich ist, einen Überblick über alle Mundarten des Landes zu bekommen. Die Ergebnisse wurden inzwischen auf ersten Karten anschaulich gemacht und teilweise mit Tonbeispielen unterlegt.

Mit Hilfe von solchen Karten und Interviewausschnitten wird der Referent an diesem Abend einen Überblick über die südwestdeutsche Dialektlandschaft geben und dabei auch auf die Besonderheiten der Gegend um Baiersbronn näher eingehen.

Klausmann wird aber auch versuchen, auf prinzipielle Fragen zum Thema Dialekt eine Antwort zu geben: Woher kommen die Dialekte? Wie ist das Verhältnis zwischen Hochdeutsch und Dialekt? Wie kommt es dazu, dass sich mancherorts die Dialekte kaum, andernorts stark voneinander unterscheiden? Und wie ist es um die Zukunft des Dialekts bestellt?