Landtagswahl: Minister Peter Hauk zu Besuch auf dem Seidtenhof

Baiersbronn-Klosterreichenbach. Minister Peter Hauk besuchte auf Einladung des CDU-Kreisverbands und der Landtagskandidatin Katrin Schindele den Seidtenhof und erörterte mit den Inhabern Cornelia und Mario Zimmermann die Probleme der Landwirte. Darüber informiert der CDU-Kreisverband in einer Pressemitteilung.

Mario Zimmermann umriss das Konzept des Hofs, auf dem bis zur Corona-Schließung im März 2020 auch die Seidtenhofstube als gastronomischer Betrieb geführt wurde. "Seit der Pandemie haben wir geschlossen und haben uns vorerst entschieden, mit der Direktvermarktung unseres Fleisches unseren Betrieb weiterzuführen, der Gasthof bleibt erstmal für Gäste geschlossen", wird Zimmermann in der Mitteilung zitiert.

Rund 40 000 Gäste wurden seit der Eröffnung vor rund 15 Jahren pro Jahr bewirtet, die eigenen Produkte und die regionaler Anbieter wurden dabei verwendet. "Mit dem Bau des neuen offenen Stalls und unserer Rinderzucht mit der Rinderrasse Pinzgauer Rind haben wir uns entschieden, zunächst auf die Vermarktung unseres Fleisches zu setzen", so der Landwirt. Die Direktvermarktung laufe gut.

Landtagsabgeordneter Norbert Beck (CDU) betonte, dass es die Zuschüsse aus landwirtschaftlichen Förderprogrammen immer für innovative Ideen gebe. Mit dem Bau des neuen Stalls habe auch die Rinderzucht gewonnen. "Ich möchte betonen, dass unsere Gemeinde ohne die Landwirtschaft nicht die wäre, die sie ist. Die Pflege der Landschaft ist insbesondere auch für unseren Tourismus wichtig", so Beck.

Zimmermann nutzte die Gelegenheit, die Sorgen der Landwirte anzusprechen. Der Engerling-Befall habe einen dritten Futterschnitt verhindert. "Wir brauchen das Futter, daher brauchen wir auch ein Mittel gegen den Schädlingsbefall." Er bat Hauk den Einsatz eines Pilzes als natürliches Schädlingsbekämpfungsmittel zu prüfen, damit den Landwirten die Futtergrundlage nicht entzogen werde. "Wir sind mit Hochdruck daran, nach Lösungen zu suchen, wir kennen die Schäden durch die Engerlinge, und wir müssen da was machen", so Hauk. In Österreich gebe es schon gute Erfahrungen mit der Bekämpfung des Schädlings, den Landwirten rate er, sich an das Landwirtschaftsamt wegen möglicher Entschädigungen zu wenden.

Juliane Vees, Bäuerin aus Weitingen und Zweitkandidatin von Katrin Schindele, betonte, dass die Landwirte nicht gegen die Insekten seien, aber das geplante Insektenschutzgesetz des Bundes schon kritisch gesehen werde. "Wir haben in Baden-Württemberg bereits das Biodiversitätsstärkungsgesetz, dies darf nicht ausgehebelt werden", so Vees. Peter Hauk sprach von guten Gesprächen und der Möglichkeit von Ausnahmeregelungen. Insgesamt wolle man auf unproblematische Weise die Regelungen hinbekommen.

Bürgermeister Michael Ruf betonte, dass ihn die Futterknappheit in seiner Gemeinde zunehmend besorge. Es gebe einen regelrechten Futtertourismus. "Wir importieren Futter vom Bodensee und verkaufen es auch in andere Regionen, wir müssen sehen. dass unser Futter hier ausreicht", so Ruf. Mario Zimmermann bat den Minister, die Zucht der Pinzgauer Rinder in die Förderprogramme des Landes mit aufzunehmen. "Die Rinderrasse ist für die Landschaftspflege sehr wichtig und gehört zu den einheimischen Rindern."

Hauk versprach, bei der gerade laufenden Neukonzipierung der landwirtschaftlichen Unterstützung (FAKT), diese Rasse berücksichtigen zu wollen.