Michael Ruf und seine Frau Anja nach der Bekanntmachung des Wahlergebnisses vor dem Rathaus, im Hintergrund unter den Gästen auch Minister Alexander Bonde. Foto: Michel

Baiersbronn wählt Bürgermeister. Amtsantritt im September. Wahlbeteiligung: 28,6 Prozent.

Baiersbronn - Michael Ruf heißt der neue Bürgermeister Baiersbronns. Lang anhaltenden Applaus gab es für Ruf, als der amtierende Bürgermeister Norbert Beck gestern Abend im Rathaus das Ergebnis verkündete. Ruf wurde mit 95,62 Prozent der gültigen Stimmen gewählt. Auf seinen Gegenkandidaten Rüdiger Widmann, der im Wahlkampf in Baiersbronn nicht gesichtet wurde, entfielen 3,43 Prozent, 0,95 Prozent auf weitere wählbare Personen. Die Wahlbeteiligung lag bei 28,59 Prozent. Diplom-Verwaltungswirt (FH) Michael Ruf, der seit Oktober Erster Beigeordneter der Gemeinde Baiersbronn ist, wird sein Amt zum 1. September antreten. Der 34-Jährige ist verheiratet und Vater einer Tochter.

Drei Mal, so Beck, sei er als Bürgermeister gewählt worden, habe aber nie die Ehre und Freude gehabt, an einem Wahlabend einen Minister der Landesregierung begrüßen zu dürfen. Denn mit CDU-Kreisvorsitzender Conny Mayer-Bonde war auch ihr Mann Alexander Bonde gekommen, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Beck betonte, dass Ruf im Wahlkampf praktisch ein Einzelkämpfer gewesen sei. Er selbst, so Beck, habe bei seiner dritten Wahl weniger Prozent erreicht. Beck erzielte damals 93,98 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 26,71 Prozent. Das Wahlergebnis sei der Lohn für Rufs engagierten Wahlkampf, erklärte Beck, der seinem Nachfolger wünschte, dass er immer ein glückliches Händchen haben möge, bei allen Entscheidungen, die in Zukunft zu treffen seien.

Parteiloser freut sich über die Wahl

"Ich bin stolz, dass Sie mich gewählt haben, für die nächsten acht Jahre ihr Bürgermeister in dieser wunderschönen, unvergleichlichen Gemeinde zu sein", freute sich der parteilose Michael Ruf. Er dankte allen, die ihn in den vergangenen Wochen unterstützt haben, besonders aber seiner Frau Anja, die ihm den Rücken gestärkt und jeden Abend nach den Bürgergesprächen auf ihn gewartet habe. Ein Dank ging aber auch an die Bürger, die ihm bei den Gesprächen viele Anregungen mit auf den Weg gegeben hätten.

Bis zu seinem Amtsantritt werde er weiterhin "treu und gut" seinen Dienst als Erster Beigeordneter tun, um dann seine Aufgaben als Bürgermeister mit Motivation, Elan und sehr vielen Ideen anzugehen, erklärte Ruf.

Etliche Hände galt es für Ruf im Sitzungssaal zu schütteln, bevor es vor das Rathaus ging, wo schon das Trachtenblasorchester wartete, um dem neu gewählten Bürgermeister ein Ständchen zu spielen. Nach einer kleinen weiteren Rede, in der Michael Ruf auch erklärte, dass nur derjenige, der wähle, nachher auch das Recht habe "zu mosern", lud Ruf zum Wahlbier ins Feuerwehrhaus ein.

Fast 30 Prozent Wahlbeteiligung, das sei völlig in Ordnung, betone Ruf im Gespräch mit unserer Zeitung. Er sei von weit weniger ausgegangen in Anbetracht der Bewerbersituation.

Nachfolgend die Stimmen für Michael Ruf in den einzelnen Stimmbezirken: Oberdorf 531, Unterdorf 400, Mitteltal 408, Obertal 290, Tonbach 185, Friedrichstal 47, Röt 172, Huzenbach 148, Schwarzenberg 57, Schönmünzach 70, Schönmünz 31, Klosterreichenbach 370, Briefwahl 412.

Die niedrige Wahlbeteiligung zieht sich durch alle Stimmbezirke. Lediglich in Schönmünz und in Röt gingen etwas über 30 Prozent der Bürger zur Bürgermeisterwahl, sonst lag der Wert in allen Bezirken unter 30 Prozent. Das geringste Interesse weckte die Wahl in Schönmünzach. Dort gingen von 403 Wahlberechtigten gerade mal 77 zur Urne, das entspricht 19,1 Prozent. 20,3 Prozent waren es in Friedrichstal und 21,9 Prozent im relativ großen Teilort Klosterreichenbach. Dort gingen von 1764 Wahlberechtigten 387 zur Wahl. Keine Rolle spielte die Stimmenzahl von 31, die auf andere Bewerber als Michael Ruf und Rüdiger Widmann entfiel. Der Anteil lag bei 0,95 Prozent.