Die rot beleuchtete Schwarzwaldhalle in Baiersbronn als Zeichen für die existenzbedrohende Lage in der Veranstaltungsbranche sowie der Hotellerie und Gastronomie. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Beleuchtungsaktion macht auf verzweifelte Lage der Veranstaltungsbranche und des Gastgewerbes aufmerksam

Baiersbronn. Der Veranstaltungsbranche geht es schlecht in Deutschland, viele kämpfen ums nackte Überleben. Angelehnt an die Demonstration des Aktionsbündnisses "Alarmstufe Rot" in Berlin, mit der auf die Not der Branche aufmerksam gemacht werden sollte und für Maßnahmen zur Rettung demonstriert wurde, gab es auch in Baiersbronn eine kleine und stille Aktion.

Die Schwarzwaldhalle erstrahlte für einen Abend in rotem Licht. Damit habe man ein Zeichen der Solidarität setzen wollen, erklären Regina und Arndt Weber. Sie betreiben die Firma Brainstorm Veranstaltungstechnik und Service und wollten auch in der Region auf die prekäre Situation der Veranstalter aufmerksam machen.

Auch in der Hotellerie und Gastronomie sind Betriebe in Gefahr

"Unsere Branche hat rund 1,5 Millionen Beschäftigte. Seit Ende Februar kämpfen viele um ihre Existenz. Wir wollten mit der Aktion ein Zeichen setzen, auch, um Aufmerksamkeit zu bekommen, denn viele wissen gar nicht, was da alles dranhängt", so Regina Weber. Die Branche stehe vor dem Aus.

Ebenso beteiligt an der Aktion habe sich die Gastronomie- und Hotellerie-Branche. Auch dort seien viele Betriebe in Gefahr. Die erneuten Auflagen und Zwangsschließungen würden die Lage noch verschärfen, betont Arndt Weber.

Besonders bitter sei, dass sie im Frühjahr noch volle Auftragsbücher gehabt hätten und nun nur noch von einem desaströsen Jahr sprechen könnten, so Regina und Arndt Weber. "Dieses Jahr kann man fast von einem Berufsverbot für unsere Branche sprechen", sagt Arndt Weber. Alle Messen wurden abgesagt, die Konzerte gestrichen. Und auch die meisten Auftritte von Künstlern fielen der Corona-Pandemie zum Opfer.

Als das Paar mit der Idee zur Beleuchtungsaktion auf die Gemeinde Baiersbronn zukam, stieß es dort sofort auf Unterstützung und offene Ohren. "Bürgermeister Michael Ruf hat uns gleich seine Zustimmung gegeben und seine Unterstützung angeboten", so Weber. "Die Lage ist wirklich dramatisch. Der gesamte Unterbau hängt in der Luft. Es geht hier nicht um die Auftritte großer Künstler, die sich sicher einen Verdienstausfall leisten können. Es geht um die Freiberufler und kleinen Unternehmen, die um ihre Zukunft bangen", betont Regina Weber.

Ganz abgesehen von den finanziellen Sorgen: Die in Rotlicht getauchte Baiersbronner Schwarzwaldhalle hatte etwas Stimmungsvolles an diesem Abend und machte wieder Lust auf große Veranstaltungen – hoffentlich in naher Zukunft.