Im Alter von 91 Jahren verstorben: Reinhold Sackmann. Foto: Archiv-Foto: Schultes

Weitsichtiger Unternehmer und charmanter Gastgeber. Hotel und Familie als Grundpfeiler des Lebens.

Baiersbronn-Schwarzenberg - Reinhold Sackmann war ein Gastgeber aus Leidenschaft, ein Koch und erfolgreicher Hotelier, ein weitsichtiger Unternehmer. Im Alter von 91 Jahren ist der Seniorchef des Hotels Sackmann in Schwarzenberg in der Nacht zum Freitag unerwartet verstorben.

Bis zuletzt war Reinhold Sackmann, Zeit seines Lebens ein charmanter Gastgeber, beinahe täglich im Hotel anzutreffen. Seine große Familie und das Hotel waren die Grundpfeiler und der Mittelpunkt seines Lebens. Reinhold Sackmann war ein echter Schwarzenberger. Er wurde dort in einem Haus an der Murg geboren. Dort bauten seine Eltern eine Café-Pension auf – sozusagen die Keimzelle des heutigen Hotels.

Sackmann lernte sein Geschäft von der Pike auf, absolvierte zunächst in Freudenstadt im Hotel Rappen eine Lehre und arbeitete später im Hotel Waldeck, um dann in weiteren renommierten Häusern seine Erfahrungen zu vertiefen – unter anderem im Hotel Stadt Straßburg in Baden-Baden, im Hotel Römerbad in Badenweiler, im Alpenkurhotel Walsertal in Mittelberg und im Hotel Erbprinz in Ettlingen. Im Alpenkurhotel im Walsertal fand Reinhold Sackmann auch die Liebe fürs Leben: Seine spätere Frau Anita, die Köchin und Konditorin gelernt hatte, arbeitete dort als Konditorin. Nach der Hochzeit 1950 zog es Reinhold Sackmann und seine Frau nach Schwarzenberg in den Betrieb seiner Eltern, den das junge Paar später auch übernahm. Mit Leidenschaft und Herzblut entwickelten die beiden das Haus weiter, investierten, bauten um und an. Gemeinsam machten sie aus dem kleinen Café mit Pension ein Hotel. Heute ist das Haus in allen bedeutenden Hotel- und Restaurantführern zu finden. 2003 übergaben sie das Hotel, das heute 65 Zimmer mit 120 Betten hat, an ihren Sohn Jörg und seine Frau Annemarie. Inzwischen ist mit deren Söhnen und ihren Frauen die vierte Generation im Hotel tätig. Reinhold Sackmann war immer ein Familienmensch, der für seine Frau, die er 2016 nach langer Krankheit verlor, seine drei Kinder, seine sechs Enkel und vier Urenkel da war.

Für Heimatort engagiert

Auch für seinen Heimatort hat sich Sackmann eingesetzt. So war er in der Kommunalpolitik engagiert, zunächst im Gemeinderat Schwarzenberg, später – nach der Eingemeindung – im Gemeinderat Baiersbronn. Außerdem setzte er sich im Kur- und Kneippverein für den Ort und den Tourismus ein.

Die Beerdigung ist am Freitag, 3. Mai, um 14 Uhr auf dem Friedhof in Schwarzenberg.