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Gemeinde und SV bereiten herzlichen Empfang für ihre Helden. Olympia- und Paralympicsteilnehmer zahlreich.

Baiersbronn - Weltcup-Sportler und Olympioniken wurden beim Empfang vom SV Baiersbronn und SV Mitteltal-Obertal in der Schwarzwaldhalle geehrt. Mit dabei waren unter anderem Andrea Rothfuss, Andreas Katz, Svenja Würth, David Siegel und Konstatin Schnurr.

In Kooperation mit beiden Vereinen hatte die Gemeinde zum gut besuchten Ehrungsabend geladen. Dabei wurde Andrea Rothfuss vom SV Mitteltal-Obertal als diesjährig erfolgreichste Sportlerin geehrt. Die Loßburgerin holte sich bei den Paralympics in Pyeongchang/Südkorea viermal Silber und einmal Bronze in den alpinen Disziplinen. Reichlich Beifall und anerkennende Worte erhielten Skispringerin Svenja Würth, Skispringer David Siegel, der nordische Kombinierer Constantin Schnurr und Langläufer Andreas Katz.

Nicht dabei sein konnte Manuel Faißt, der gerade einen Lehrgang absolviert. Nach 15. beziehungsweise 16 Jahren beendeten die nordischen Kombinierer Tobias Haug und Petrick Hammann ihre sportliche Karriere. Nochmals spendeten ihnen ihre Fans ausgiebig Applaus. Bürgermeister Michael Ruf begrüßte zum Ehrungsabend den ersten Landesbeamten Reinhard Geiser, den stellvertretenden Vizepräsidenten des Schwäbischen Skiverbands, Günther Schempp, sowie Sportkreispräsident Alfred Schweizer, nebst weiteren Ehrengästen, darunter Loßburgs Bürgermeister Christoph Enderle.

"Wir sind stolz auf euch", rief Ruf den erfolgreichen Sportlern zu. Informativ führte Jens Zimmermann als Moderator und Kenner der Wintersportszene durch den Abend. In einer ersten Podiumsdiskussion stellten sich die Vorsitzenden Stefan Mirus (SV Baiersbronn), Erich Uihlein (SV Mitteltal-Obertal) sowie Günther Schempp, Alfred Schweizer und Christoph Enderle den Fragen Zimmermanns.

Festgestellt wurde, dass die Paralympics, entgegen eines stiefmütterlichen Anfangs, heute doch ihren Platz in den Medien gefunden haben. Enderle lobte Andrea Rothfuss als sympathische selbstbewusste Sportlerin und auch als Loßburger Bürgerin. "Die Kooperation von Baiersbronner Schulen und Vereinen und hervorragende Trainer sind eine gute Basis für die Erfolge", waren die beiden Vereinsvorsitzenden überzeugt.

Schempp lobte die Leistungen der einzelnen Vereine und hoffte, dass auch in Zukunft so mancher heimische Sportler den Weg an die Spitze findet. Im Fernsehen habe er bei den Olympischen Spielen und den Paralympics von morgens bis abends das sportliche Geschehen der heimischen Sportler mitverfolgt, bekannte Alfred Schweizer. Jugendliche vom SV Baiersbronn zeigten in der Pause zwischen den Diskussionen an Turngeräten ihr Können. Nach dem Aufruf der Sportler stellten diese sich den Fragen von Zimmermann.

Zuvor richtete Manuel Faißt mittels einer Videobotschaft seine Grüße an die Baiersbronner und seine Fans. "Wo solls noch hingehen?", fragte Zimmermann Andrea Rothfuss. Seit dem 16. Lebensjahr nahm sie vier Mal an den Paralympics teil und gewann eine goldene, neun silberne und drei bronzene Medaillen. Der Empfang in Baiersbronn habe sie sprachlos gemacht, freute sich Rothfuss. Solange es noch Spaß mache, werde sie weitermachen.

Langläufer Katz schilderte eindrucksvoll seine Gefühle beim 50-Kilometer-Lauf. Wichtig sei es, vom Kopf her immer stark zu bleiben, denn meist schon nach dem Start würden Gedanken aufkommen wie: "Was machst du da überhaupt?" "Man steht da oben, springt runter und denkt sich ›Wow!‹", kommentierte David Siegel seinen Einsatz auf dem "Monsterbakken" in Vikersund. Nach seinem Flug über 192,5 Meter wusste er sofort: "Ich will mehr davon." Siegel dankte allen, die ihn nach seiner Fußoperation wieder fit machten.

Mit kleinen Schritten kämpft sich auch Svenja Würth nach ihrem Sturz in Hinterzarten wieder zurück. Fahrradfahren gehe wieder, und demnächst beginne sie wieder mit dem Krafttraining. Würth hofft, sich ins Weltcup Team zurückzukämpfen. Constantin Schnurr erzählte von der Junioren-WM in Kandersteg. Tobias Haug und Petrick Hammann verabschiedeten sich vom aktiven Sport. "Habt Mut, euren Weg zu gehen", so Haug zu seinen Sportkameraden.

Dank ging an den SV Baiersbronn und Trainer Klaus Faißt, vor dem Haug immer seinen Hut ziehen werde. Als Anerkennung übergab Haug seinen Ski-Helm unter großem Applaus an Faißt. Anschließend war die Baiersbronner Gastronomie gefragt, welche die Besucher mit allerlei kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnte. Und besonders die Jugendlichen sicherten sich im Anschluss so manches Autogramm und Selfies mit ihren Idolen.