Das ehemalige Hotel Jägerstüble (rechts) wurde über einen Neubau an das Murgtalblick Betreuungszentrum angeschlossen. Foto: Michel

Murgtalblick Betreuungszentrum: Burchard Führer Gruppe feiert Einweihung des Erweiterungsbaus.

Baiersbronn-Schwarzenberg - Sonnenschein, gut gelaunte Gäste und Redner, die jede Menge gute Worte parat hatten, prägten am Mittwoch im Murgtalblick Betreuungszentrum in Schwarzenberg die Einweihung des Erweiterungsbaus.

Knapp ein Jahr nach dem ersten Spatenstich feierte die Burchard Führer Gruppe die Einweihung des Erweiterungsbaus – mit Vertretern von Kommunen, des Landkreises, der Ärzte, der Bewohner, Handwerkern, Nachbarn und vielen weiteren Gästen. Mit dem Erweiterungsbau wird das bestehende Pflegeheim Murgtalblick Betreuungszentrum an das ehemalige Landhotel Jägerstüble angeschlossen, das die Gruppe gekauft hat. Damit wird das Pflegeheim von bisher 73 auf 100 Plätze vergrößert.

Ein großes Dankeschön an die Mitarbeiter richtete Eike Schmedes, Geschäftsführer der Gruppe. "Wir sind wirklich gern hier", betonte er. Gemeinsinn, ein Willkommenheißen, das hätten sie in der Gemeinde auf ganz verschiedenen Ebenen erlebt. Schmedes räumte ein, dass die Erweiterung "nicht ganz freiwillig" erfolgt sei und streifte damit unter anderem die Heimmindestbauverordnung und das Wohngruppenkonzept des Landes. Ganz wichtig sei, "dass man hier bei uns zu Hause ist".

Den Begriff des Willkommenheißens griff auch Burchard Führer, geschäftsführender Gesellschafter der Gruppe, auf. Das beginne in Baiersbronn schon bei den mit Blumen geschmückten Brücken und Häusern. Führer dankte allen, die dazu beigetragen haben, dass nun die Einweihung gefeiert werden könne. Wegen der Heimmindestbauverordnung, nach der ab 2019 im Wesentlichen nur noch Einzelzimmer zugelassen sind, war die Gruppe für das Betreuungszentrum vor der Entscheidung Erweiterung oder Reduzierung der Bettenzahl gestanden.

Handwerker rücken auch samstags an

Führer lobte die Geduld von Architekt Rainer Günter, an den immer wieder neue Ideen für eine Erweiterung herangetragen worden seien. "Manchmal entwickeln sich die Dinge auch positiv", zeigte sich Führer dankbar, dass sich durch den Kauf des ehemaligen Landhotels Jägerstüble von Familie Hornberger-Zapf neue Möglichkeiten für die Erweiterung ergeben hatten. An die Familie gab es ebenso ein großes Dankeschön wie an die beteiligen Handwerker, die auch mal samstags anrückten, um einen Schlechtwettertag auszugleichen, und die Mitarbeiter. Stellvertretend überreichte Führer an Heimleiterin Petra Behrens, Blumen, ebenso an Ute Hornberger-Zapf.

"Ich freue mich unheimlich, dass es uns gemeinsam gelungen ist, das Projekt auf den Weg zu bringen", sagte Bürgermeister Michael Ruf. Er sei froh, dass ein Bestandsbetrieb in der Gemeinde sich erweitert, erklärte er. Ruf ging auch auf das Thema Versorgung mit Pflegeplätzen ein. Es gebe im Landkreis einige Häuser, die schließen müssten. "Deshalb bin ich froh, dass Sie einen anderen Weg gehen."

Ganz besonders freue es ihn, dass das nächste Vorhaben der Burchard Führer Gruppe schon ansteht: das Großprojekt auf dem Gelände des historischen Kloster-Gasthofs Hotel Sonne-Post. Mit der Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes und einem Neubau will die Gruppe dort das "Sonne-Post Seniorenpflegeheim" verwirklichen. Das historische Gebäude sei ein kulturhistorischer Schatz. Er wisse, dass die Gruppe ein gutes Händchen für Kulturdenkmale habe.

Ein großes Lob zollte Ruf – wie viele andere Redner auch – dem Team, allen voran Heimleiterin Petra Behrens, das es schaffe, für die Bewohner Heimat zu generieren.

"Für uns Schwarzenberger ist heute ein Festtag", eröffnete Ortsvorsteher Erwin Zepf seine Rede. Seit die Burchard Führer Gruppe das Heim übernommen habe, herrsche dort ein richtig guter Geist. "Seit Sie da sind, geht es stetig bergauf mit dem Murgtalblick." Es gebe selten Projekte wie dieses, bei denen alle Gewinner seien, erklärte Zepf.

Höhendifferenz eine der Schwierigkeiten

Zahlen zum Bau nannte Architekt Rainer Günter. Das Murgtalblick Betreuungszentrum umfasst 2800 Quadratmeter, das Haus Jägerstüble 1560, der neu hinzu gekommene Zwischenbau samt Erweiterungsbau 640. Gebaut wurden zwölf neue Einzelzimmer, alle mit Balkon oder Terrasse. Bindeglied zwischen den beiden großen Bauköpern ist ein eingeschossiger Flachdachbau, der als Speisesaal-Erweiterung dient. Ein Teil der Zimmer im Jägerstüble ist bereits umgebaut. Der Rest soll in den nächsten Wochen auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Schwierigkeit des Zwischenbaus lag laut Günter unter anderem in der Höhendifferenz der beiden Hauptgebäude. Und an die Handwerker gerichtet, meinte Günter: "Das ist absolute Spitze, was hier geleistet wurde."

Den Reigen der Reden hatte Barbara Schmidt, Vertretungspfarrerin in Schwarzenberg, eröffnet. Eine Sache, die das Betreuungszentrum auszeichne, mache schon der Name deutlich, der Blick. Es sei ein Blick, bei dem einem das Herz aufgeht.