Die gesamten Stege im Naturbad Mitteltal konnten dank der eingenommenen Spenden komplett erneuert werden. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Naturbad Mitteltal hat sich trotz ungewissem Saisonbeginn herausgeputzt / Badeaufsicht gleich in Kurzarbeit geschickt

Eigentlich ist alles soweit fertig, doch die Corona-Krise hat auch massive Folgen für das Naturbad in Mitteltal und den Naturbadverein.

Baiersbronn-Mitteltal. Das Wetter ist seit Tagen schön, das Bad erstrahlt in neuem Glanz, doch die Pandemie hält auch die Schwimmer vom unbeschwerten Plantschen ab. Für die Mitglieder des Vereins sollte die Saison bereits am 1. Mai starten, für die Nichtmitglieder war der 9. Mai geplant. Doch nun stehen alle vor einer ungewissen Zukunft, denn niemand weiß, wann das Naturbad wieder öffnen kann.

"Wir hoffen auf den Juni und auf die Möglichkeit, dass der neue Pächter unseres Naturbadkiosks früher starten kann", sagt Schriftführerin Bettina Gerbershagen. "Wir sind froh, mit Emanuel De Santi einen neuen Pächter gefunden zu haben", sagt sie. Die Familie De Santi betreibt auch die Pizzeria im ehemaligen Gasthof Kaiser in Mitteltal.

Bei der wegen der Corona- Krise verschobenen Hauptversammlung des Naturbadvereins im März sollte die langjährige Kioskbetreiberin "Walli" zum Ehrenmitglied ernannt werden, doch auch das muss warten, bis wieder eine Versammlung stattfinden darf.

Der Vorsitzende des Vereins, Manfred Wein, betont aber, dass die Arbeiten im Naturbad trotz des ungewissen Saisonstarts nicht ausgehen. "Wir haben schon vor der Corona-Krise viel erneuert, so auch die gesamten Holzstege, die einfach in die Jahre gekommen waren", sagt Wein. Dabei schwärmt der zweite Vorsitzende des Vereins, Timo Heizmann, von der gelungenen "Crowdfunding"-Aktion der Volksbank Horb-Freudenstadt, bei der über 10 000 Euro für das Naturbad gesammelt wurden. "Wir konnten die ganzen Stege samt Unterbau davon finanzieren", sagt Heizmann. Aber nicht nur die Stege erstrahlen in neuem Glanz, auch das Becken ist geputzt und wartet auf frisches Wasser. "Wir brauchen ungefähr drei Wochen Vorlaufzeit, um öffnen zu können. Sobald wir einen Termin haben, legen wir los", verspricht Manfred Wein. Neben den Stegen wurden rund 40 Tonnen Schotter in und um den Regenerationsteich eingebracht, alles Arbeiten die viele ehrenamtliche Stunden verschlungen haben. "Wir haben fast 200 Stunden gearbeitet, zum Glück vieles noch vor der Corona Krise, nun geht es nur noch in Einzelarbeit oder zu zweit", erklärt Timo Heizmann.

Auch der Garten ist schon bestellt, und es blüht im Naturbad an allen Ecken. "Neu ist, dass wir in diesem Jahr eine fest angestellte Badeaufsicht haben, für die wir leider gleich mal Kurzarbeit anmelden mussten", erzählt Bettina Gerbershagen etwas traurig. Die Suche nach der Badeaufsicht war schon immer ein Problem, und auch jetzt wären die Naturbadfreunde über Rettungsschwimmer, die das silberne DLRG-Abzeichen besitzen und als Badeaufsicht arbeiten können, sehr froh. "Gerne unterstützen wir auch Interessierte, die das Abzeichen machen möchten und sich dann bei uns verpflichten", fügt Timo Heizmann hinzu.

Schwimmbadfest ist bereits abgesagt

Wegen der Krise mussten auch der Eröffnungsgottesdienst im Mai und das Schwimmbadfest im Juli abgesagt werden. Diese Einnahmen würden schon sehr fehlen, aber zum Glück sei man ja anders als die kommunalen Freibäder in der Lage, die Badesaison bei gutem Wetter zu verlängern. "Unsere fast 1300 Mitglieder warten sehnsüchtig auf den Start der Saison, und wir werden dauernd gefragt, wann es los geht", sagt Manfred Wein. Nun gibt es erst mal noch ein neues Sprungbrett, da das alte in die Jahre gekommen war.