Im evangelischen Gemeindehaus Baiersbronn könnte in Zukunft eine Bücherei eingerichtet werden. Foto: Braun

Bezirksbeirat sieht dringenden Handlungsbedarf. Evangelisches Gemeindehaus in Baiersbronn im Gespräch.

Baiersbronn - Eine Premiere feierte der Bezirksbeirat Baiersbronn mit seiner ersten öffentlichen Sitzung im Rathaussaal in Baiersbronn. Dabei ging es unter anderem um die Gemeindebücherei. Ähnlich wie bei den Ortschaftsräten ist es den 15 Mitgliedern des Bezirksbeirats mit ihrem Vorsitzenden Ingo Christein nun möglich, in Absprache mit der Verwaltung Sitzungen mit Öffentlichkeitsbeteiligung einzuberufen, um wichtige Themen offen und transparent zu diskutieren. "Dies dient auch dazu, in der Öffentlichkeit besser wahrgenommen zu werden", erklärt Ingo Christein.

Auf der Tagesordnung stand die Diskussion um die Gemeindebücherei im Mutterort Baiersbronn, die viele Jahre in Murgels Spielhaus untergebracht war. Momentan gibt es keine Gemeindebücherei mehr, da die Bücher nach der Sanierung des Spielhauses zwischengelagert werden und somit der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich sind. Der Bezirksbeirat Baiersbronn sieht dringenden Handlungsbedarf.

Einig war sich der Bezirksbeirat in der Frage, dass Baiersbronn eine Bücherei benötigt – sowohl für Einheimische als auch für Gäste. "Wo ist eine Bücherei sinnvoll, und wie soll das Angebot künftig aussehen?", stellte Ulrich Hanfstein zunächst auch die Standortfrage in den Raum. "Ein zentrales Medienzentrum mit inhaltlich attraktivem Angebot für alle Altersschichten", forderte Ingo Christein und stellte die Ergebnisse seiner bisherigen Standortsuche vor. Räume im evangelischen Gemeindehaus könnten durch kleinere Maßnahmen umgebaut werden, sodass die Möglichkeit bestehe, dort eine Bücherei einzurichten, erklärte Christein. Er hatte bereits in einem Vororttermin die Machbarkeit abgeklärt. "Grundsätzlich ist dort eine Einrichtung möglich, alles weitere muss jedoch die Verwaltung mit der Kirchengemeinde abklären." Ulrich Hanfstein, Kirchengemeinderat und Bezirksbeirat, bestätigte, dass in der leer stehenden Hausmeisterwohnung die Möglichkeit bestehe, eine Bücherei einzurichten. Um sie als Wohnung zu nutzen, seien umfangreiche und größere Sanierungsmaßnahmen notwendig.

Marion Glaser fragte nach der Möglichkeit eines Internetanschlusses und sprach das Fehlen der Barrierefreiheit an. "Wenn Mütter mit Kinderwagen kommen oder Personen mit Handicap, ist dieser Standort sicher nicht optimal", so Ulrich Hanfstein. Er sprach in diesem Punkt von einem sauren Apfel, in den man beißen müsse.

Matthias Lindner sprach sich nochmals generell für den Erhalt einer Bücherei aus und hob die zentrale Erreichbarkeit des Gemeindehauses hervor. Martina Finkbeiner zeigte auf, dass die Zahlen der ausgeliehenen Bücher im vergangenen Jahr deutlich eingebrochen sind und führte als Grund an, dass das Angebot wohl auch nicht mehr zeitgemäß war. "Die Leute wandern nach Freudenstadt ab, dem sollten wir mit einem guten Angebot entgegenwirken", so Martina Finkbeiner. Einstimmig stellte der Bezirksbeirat fest, dass im Mutterort Baiersbronn für Einwohner und Gäste eine inhaltlich attraktive Bücherei benötigt wird. Daher wurde die Verwaltung gebeten, mit der Kirchengemeinde Kontakt aufzunehmen und über den Standort im evangelischen Gemeindehaus zu sprechen, aber auch leer stehende Ladenflächen im Ort zu überprüfen, ob dort die Einrichtung von Büchereiräumen möglich ist.