Über die Entwicklung des Waldes informierte sich der Gemeinderat Baiersbronn beim Waldbegang. Foto: Gemeindeverwaltung

Waldbegang des Gemeinderats erstmals mit Clemens Erbacher als neuem Leiter für das Gebiet Baiersbronn.

Baiersbronn - Einen Überblick über den Wald und aktuelle forstliche Themen bekam der Gemeinderat bei seinem alljährlichen Waldbegang. Die Themen reichten von Aussichtspunkten bis zur Aufforstung.

Beim Waldbegang des Gemeinderats konnte Bürgermeister Michael Ruf erstmalig Forstdirektor Clemens Erbacher als neuen Leiter für das Gebiet Baiersbronn in der Runde willkommen heißen. Außerordentlich erfreut zeigte sich Ruf darüber, dass die Gemeinde nun wieder einen kompetenten Ansprechpartner beim Kreisforstamt hat. "Trotz der nach dem letzten Waldbegang zusätzlich aufgenommenen Mittel für die Weginstandsetzung nach dem großen Sturmereignis im Jahr 2012 kann man sich über den außerordentlich positiven Überschuss von über 144 000 Euro freuen", so Ruf nach der Präsentation des Waldhaushalts 2014 durch Büroleiter Wolfgang Eitel.

Viele Aktionen im Bereich Waldpädagogik, Neophytenbekämpfung und Auerhuhn-Habitatpflege fanden auch 2014 wieder im Wald statt. Aufwendige Hiebsmaßnahmen wurden in diesem Jahr im Bereich Stöckerkopf, Kanalweg und Städelgrund vorgenommen. Sanierungsmaßnahmen am Holzweg und an der Höllkopfhütte bildeten einen Schwerpunkt im Rahmen der Erholungsvorsorge.

Bei der Durchforstung am Höferköpfle durch einen ortsansässigen Unternehmer und im Revier Tannenfels wurde durch Revierleiter Reiner Brechenmacher die Vorgehensweise erläutert. Bei einem Anfall von 60 Erntefestmeter pro Hektar bot sich den Gemeinderäten ein beeindruckendes Waldbild. Nach Abschluss der Maßnahme waren keinerlei Schäden festzustellen. Ziel war die Freistellung von Lärche, Douglasie, die Förderung von Laubholz und die Entnahme geschädigter Bäume.

Ein wichtiger Punkt im vergangenen Jahr war die Ergänzung der Aussichtspunkte im Gemeindewald. So wurde zum Beispiel am Petermännle im Revier Rinkenkopf eine Sitzgruppe installiert, nachdem durch den Sturm 2012 die Aussicht geöffnet wurde. Es wurde beschlossen, den Ausblick auch künftig zu erhalten – genau wie am gegenüberliegenden Priorstein. Die Frage der Aussichtspunkte und die einer Hüttenkonzeption, das heißt, welche Hütten im Gemeindewald dauerhaft erhalten werden sollen, wird in den zuständigen Ortsgremien beraten. Die Grundlage dafür wird den Gremien vom Kreisforstamt zur Verfügung gestellt.

Einheitlich positiv bewertet wurde die umgesetzte Wiederbewaldung mit Douglasie anhand des Beispiels an einer Sturmfläche am Kohlweg in Tonbach. Gebietsleiter Erbacher merkte an, dass für weitere Aufforstungsmaßnahmen auf den Sturmflächen abgewägt werde, was von der Natur in Form von Naturverjüngung selbst geleistet werden könne. Das sei eine äußerst kostengünstige Variante für die Gemeinde.

Zum geplanten Besucherzentrum am Ruhestein erwähnte Bürgermeister Michael Ruf, dass der Gemeinderat grundsätzlich der Veräußerung der erforderlichen Teilfläche zugestimmt hat. Die benötigte Fläche beläuft sich auf rund 8000 Quadratmeter plus den zusätzlich benötigten Parkplätzen. Mit der Fertigstellung kann bei Baukosten in Höhe von 18 bis 21 Millionen Euro im Jahr 2018 gerechnet werden.

Beim Abschluss des Waldbegangs würdigte Michael Ruf die Arbeit aller Mitarbeiter, vor allem der Gemeindeforstwirte. Der Bürgermeister betonte, er freue sich über die neu gewonnenen Aussichtsplätze, die einen großen Gewinn auch für den Tourismus darstellen.