Für den Bau des Besucherzentrums ist eine Waldumwandlung notwendig. Foto: Nationalpark

Nationalpark: Gemeinderat Baiersbronn stimmt Waldumwandlung mehrheitlich mit elf Ja-Stimmen zu.

Baiersbronn - Für den Neubau des Besucherzentrums für den Nationalpark Schwarzwald muss die Gemeinde einen Teil ihrer Waldfläche in dem betreffenden Gebiet an das Land Baden-Württemberg veräußern. Bereits in der Sitzung im Januar 2014 hatte sich der Gemeinderat dazu bereit erklärt, nun ging es in der jüngsten Sitzung um die Zustimmung zur notwendigen Waldumwandlung.

Bürgermeister Michael Ruf betonte, dass aus Sicht der Verwaltung nichts gegen die Zustimmung spreche, aktuell liefen die Bewertungen und Verhandlungen zu einem entsprechenden Kaufvertrag der Fläche auf dem Ruhestein. Insgesamt handelt es sich um eine Fläche von rund 7930 Quadratmeter, die auch durch die Gemeinde veräußert werden soll.

Gemeinderat Fritz Kalmbach (CDU) befürchtet durch den Bau des Besucherzentrums den Wegfall von benötigten Parkplätzen im Bereich der Schanzenanlage. "Wir achten im Zuge der Baugenehmigung besonders darauf, dass hier keine Parkplätze wegfallen, es wird an einem Plan für entsprechende Parkflächen gearbeitet", so Ruf. Definitiv würden keine Parkplätze wegfallen.

Weiterhin betonte Fritz Kalmbach, dass er es für sinnvoller halten würde, die Straßenschäden entlang der Landesstraße 401 auf einer Länge von etwa 3,5 Kilometer zu beheben. Dort solle die Priorität des Landes liegen. Gemeinderat Ulli Schmelzle (FDP/UBL) möchte im Rahmen des forstrechtlichen Ausgleichs einen Zugang zur Steinhütte schaffen und regte mögliche Tauschflächen an. Ruf versprach, den Vorschlag in die weiteren Verhandlungen mit aufzunehmen und die Anregung, eine Zufahrt zur Steinhütte zu schaffen, einzubringen.

Gemeinderat Karlheinz Nestle (FWV) gab zu bedenken, dass durch die Waldumwandlung ein Bauplatz entstehe. "Wenn wir die Fläche da oben veräußern, gehe ich davon aus, dass auch von Bauplatzpreisen und nicht nur von Waldpreisen ausgegangen wird bei den Kaufpreisverhandlungen." Ruf zeigte sich zuversichtlich, eine verträgliche Lösung zu finden.

Gemeinderat Michael Ruoss (CDU) sprach das Verkehrsproblem an. "Wäre es nicht sinnvoller, sich zunächst mal Gedanken darüber zu machen, wie die Leute da hochkommen, bevor mit dem Besucherzentrum noch mehr Verkehr dort oben geschaffen wird?", fragte Ruoss.

Ruf sieht in der Erstellung des Verkehrskonzepts mögliche Lösungen. Mit elf Ja-Stimmen, drei Gegenstimmen und sechs Enthaltungen fiel der mehrheitliche Beschluss für die Waldumwandlung zur Errichtung des neuen Besucherzentrums auf dem Ruhestein.