Ab in den Sack: Die Waldgeister haben neue Mitglieder getauft. Fotos: Braun Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Zunft hat Pech mit Dauerregen / Waldgeister stauben Masken unter freiem Himmel ab

Mit dem Wetter hatten die Narrenzunft Baiersbronn beim Maskenabstauben und der Hästaufe kein Glück. Der Narrenbaum blieb am Boden, und ein Lastwagen hielt als Bühne mehr.

Baiersbronn. Dauerregen und nasskaltes Wetter hielten viele Gäste davon, ab das Narrendorf der Zunft bei der Hästaufe und dem Maskenabstauben zu besuchen. Verwaist lag der Narrenbaum in der Mitte des Rosenplatzes. Die Feuerwehr hatte wegen des Hochwassers einen Einsatz und konnte in diesem Jahr den Baum nicht aufrichten.

"Wir mussten alles improvisieren, es läuft einfach nicht so wie geplant", klagte Jens Barth, der Vorsitzende der Narrenzunft. Trotzdem machten die Narren das Beste aus der Situation. Die Ladefläche eines kurzfristig bereitgestellten Lastwagens wurde kurzerhand zur Bühne umfunktioniert.

"Purple Rain" gegen den Regenfrust

Bürgermeister Michael Ruf sprach einige kurze Grußworte auf der Ladefläche und wünschte den Narren besseres Wetter bei den kommenden Umzügen. Er freue sich schon darauf, als Waldgeist und als Köhlerhexe bei einem Umzug mitzulaufen, erinnerte er an seine Strafe vom Rathaussturm im Vorjahr.

Zum Abschluss ließ er den Narrenruf von der provisorischen Bühne erschallen. Er freue sich schon auf den Rathaussturm der Narrenzunft und der Waldgeister am 8. Februar, sagte er.

Neben dem traditionellen Maskenabstauben wurde auch ein neues Mitglied getauft. Die Guggenmusik Hexaheuler Freudenstadt versuchte, mit flottem Rhythmus etwas Regenfrust zu vertreiben. Unter anderem stand auch "Purple Rain" auf dem Programm. Nach der Zeremonie ließen die Narren den Abend gemeinsam ausklingen.

Für jedes Mitglied ein paar Reime

Deutlich mehr Glück mit dem Wetter hatten die Mitglieder der Fasnetsinteressengemeinschaft Waldgeister, die nach einem gemütlichen und trockenen Beisammensein in der Sankenbachlodge die Saison einläuteten. Die Masken wurden sogar unter freiem Himmel abgestaubt.

Nachdem Detlef Feulner einige Worte über Saison gesagt hatte, ging es ans Abstauben der Masken. Feulner und seine Frau Beate hatten in den vergangenen Jahren für alle Mitglieder passende Sprüche gedichtet, nun gab es in diesem Jahr eine Neuerung: Jedes Mitglied bekam ein anderes Mitglied zugelost und musste für dieses die Maske abstauben und ein paar Reime vortragen. Jeder Spruch wurde mit Glockengeläut und Applaus bedacht.

Während die Gleitschirmflieger im Hintergrund ins Tal schwebten, ging es zur Taufe der neuen Mitglieder. Das geschah in einen überdimensionalen Jutesack, in dem sie mit den "Gaben des Waldes" beworfen und großzügig mit Fichtennadelwasser bespritzt wurden. Nachdem sie gelobt hatten, ein guter Narr zu sein, gab es noch einen kräftigen Schluck Waldgeist, bevor sie dann mit ihren Waldgeistmasken oder mit der Maske des Glasmännles aus dem Sack emporstiegen. Neu ist auch die von den Neulingen gebastelte Fasnetspuppe, die am Ende der Fasnet – in diesem Jahr am 15. Februar – verbrannt werden soll.

Insgesamt 36 Mitglieder zählt die Fasnetsinteressengemeinschaft aktuell, die auch dieses Jahr wieder als "heischende Narren" ein soziales Projekt in Baiersbronn unterstützen wollen. Der Erlös der Spendenaktion soll der Johannes-Gaiser-Werkrealschule zugute kommen.