Macher, Kooperationspartner und Förderer des Schwarzwald Musikfestivals freuen sich auf den Start der Konzertreihe: (von links) Erster Landesbeamter Klaus-Ulrich Röber, Freudenstadts Tourismusdirektor Michael Krause, Festivalmanagerin Katja Körtge, Intendant Mark Mast, Marketingleiterin Verena Braun von der Baiersbronn Touristik, Andreas Braun, Geschäftsführer der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg, und Hotelier Hermann Bareiss Foto: Wiegert Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit komplett neuem Konzept in die 14. Spielzeit / Schwarzwald als Markenzeichen

Von Claus Wiegert Region. An gewohntem Ort, im Hotel Bareiss in Mitteltal, präsentierte Intendant Mark Mast gestern das ungewohnte Konzept des Schwarzwald Musikfestivals: Die Macher der Konzertreihe hätten für die 14. Spielzeit "nichts weniger als Alles neu erfunden".So radikal ist der Neuanfang denn doch nicht ganz, wie der Dirigent einräumte. Denn schließlich fußt das neue Konzept durchaus auf Bewährtem: Es bildet, so der aus Mitteltal stammende Wahl-Münchner, die "Essenz" der vergangenen 13 Festival-Jahre. Das Stichwort heißt Intervallkonzeption. Dieser liegt ein polares Prinzip zugrunde: Aus der Gegenüberstellung von zwei zunächst unzusammenhängenden Themen oder Ereignissen kann etwas fruchtbares Neues entstehen, wie ein Intervall durch den Zusammenklang von zwei Tönen. Hinter der neuen Konzeption, die in mehr als einem Jahr erarbeitet wurde, steckt jedoch auch eine Schlankheitskur für das Schwarzwald Musikfestival, das in den vergangenen Jahren stark in die Breite gegangen war.

Der Verwässerung des Profils wirkte eine professionell moderierte Arbeitsgruppe mit einer inhaltlichen und zeitlichen Straffung und Komprimierung entgegen. Die Entwicklung von anfangs zwei Spielorten mit sieben Konzerten zu 21 Spielorten mit 62 Konzerten sei, so Mast, eben auch "hochproblematisch" gewesen. Ausgehend von einem "weißen Blatt Papier" (Mast) destillierte die Arbeitsgruppe den Markenkern der Konzertreihe heraus – eben die Intervallkonzeption. Das Festival bekommt künftig jedes Jahr ein Motto, das aus zwei zumindest scheinbar weit voneinander entfernten Komponenten besteht. In diesem Jahr heißt es "Furtwängler und Weltmusik". Mast siedelt das Musikfestival in einer neuen Dimension an: "Wir sind ein Konzeptfestival geworden und auf Augenhöhe mit der Champions League".

Der Dreiklang von Klassik, Jazz und Weltmusik wird auf zwei Intervalle begrenzt: Festivalzeit ist in diesem Jahr vom 2. bis zum 13. Juni ("erster Ton") und vom 23. September bis zum 3. Oktober ("zweiter Ton"). Insgesamt gibt es 21 Konzerte. Auch in den künftigen Jahren soll das Festival zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingstmontag sowie zehn Tage vor dem 3. Oktober stattfinden.

Förderer und Kooperationspartner sind von dem neuen Intervallkonzept ebenfalls rundum überzeugt. Dies machten bei der Präsentation des neuen Programms Hermann Bareiss, Patron des Hotels, und Andreas Braun, Geschäftsführer der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg deutlich. Braun zählte die Konzertreihe zu den "absoluten Höhepunkten" in der Festivallandschaft Baden-Württembergs.

Erster Landesbeamter Klaus-Ulrich Röber blieb als Vertreter des Landkreises Freudenstadt, der nun auch Gesellschafter in der Festival-GmbH geworden ist, in Masts Bild von der Essenz: Mast sei der "Spitzenkoch", der Schwarzwald das Markenzeichen des Festivals.

Zum 125. Geburtstag Wilhelm Furtwänglers rückt Mast den von ihm verehrten Dirigenten und Komponisten ins Zentrum des Musikfestivals. Dessen Höhepunkt ist für Mast denn auch eine Matinée mit dem Geiger Ingolf Turban und Jascha Nemtsov am Klavier. Sie spielen Violin-Sonaten und hebräische Musik – auf dem Oberheubachhof in Furtwangen-Neukirch. Von dort stammen die Vorfahren des berühmten Dirigenten und Komponisten.