Beim Bareiss-Adventskonzert in der Christuskirche Mitteltal verzauberte die Oimräsal Musi aus dem Chiemgau mit besinnlicher Stubenmusik. Es musizierten (von links) Magdalena Mies, Matthias Weyerer, Benedikt Mies, Marlies Huber und die kurzfristig eingesprungene Christine Dettendorfer. Foto: Günther Foto: Schwarzwälder-Bote

Adventskonzert: "Oimräsal Musi" verbreitet geradezu meditative Stimmung

Eine 20-jährige Tradition haben am ersten Advent in Mitteltal die Adventskonzerte. Die vom Hotel Bareiss veranstalteten besinnlichen Adventskonzerte ziehen Besucher aus Nah und Fern nach Mitteltal.

Baiersbronn-Mitteltal. Während sich drinnen die übervolle Christuskirche in einen Konzertsaal verwandelt, werden die Besucher in der Konzertpause im Gemeindehaus und auf dem Kirchplatz durch das Bareiss-Team verwöhnt: man trifft sich bei Glühwein und Weihnachtsgebäck, plaudert miteinander und freut sich gemeinsam auf die Adventszeit.

Diese Freude war auch Hotelier Hermann Bareiss in seiner Begrüßungsansprache anzumerken: "Es ist eine sehr besinnliche Zeit, die uns Menschen sehr berührt." Er ermunterte die erwartungsfrohen Konzertbesucher, sich an die eigene Kindheit zu erinnern und sich auf die Adventszeit einzulassen und forderte dazu auf, auch im größten Stress "ein Stündchen oder zwei mit Menschen zuzubringen, die uns besonders am Herzen liegen".

Für das Konzert hatte Bareiss fünf junge Musiker aus dem Chiemgau eingeladen, die mit ihrer alpenländischen Musik dafür sorgten, dass ihren Zuhörern zwei Stunden geschenkt wurden, sich auf diese Zeitreise einzulassen. Die "Oimräsal Musi" war mit Gitarren, dem Akkordeon, der steirischen Handharmonika, ihren Klarinetten und dem Kontrabass gekommen und nahm ihre Zuhörer mit in die Welt der bayrischen Stuben und Familien. Dabei trugen die Musiker 24 alpenländische Weisen und Lieder in unterschiedlichen Besetzungen vor. Mitgebracht hatten sie in unserer Region weitgehend unbekannte Stücke wie "Beim Schneemo" von Benedikt Mies, "Für‘s rotbackade Engerl" von Barbara Ströbl, den "Wiesnbleamö Walzer" von Klaus Karl, den "Schnee- glöckerlwalzer" von Franz W. Offner oder auch "Von Aachen bis ins Oberland" von Ludwig Biegel.

Dass die Volksmusik im Leben der fünf jungen Musikanten einen festen Platz hat, zeigte sich im Laufe der Vorstellung deutlich. Wie Sprecherin Magdalena Mies verriet, kommt der Name ihrer Gruppe "Oimräsal" vom Trachtenverein Alpenrose, in dem sie seit Jahren aktiv zusammen Musik machen. Dass sie dabei bisher vor erheblich weniger Zuschauern musizierten, verriet die sympathische Chiemgauerin gleichfalls: "Wie sind blutige Laien, die bisher noch nie vor einer so großen Öffentlichkeit gespielt haben."

Texte als Ergänzung

Dass dies aber sicherlich nicht der letzte Auftritt vor einer größeren Zuschauerkulisse war, zeigte sich im Laufe ihrer Darbietungen. Gelang es den fünf bayerischen Musikern doch mit ihren vorgetragenen Weisen, ihre Zuhörer mit hinein zu nehmen in die besinnliche Vorweihnachtszeit. Die zwischen den einzelnen Stücken vorgetragenen Gedanken und Texte über Hirten, Advent, Warten auf Weihnachten, die Engel, St. Nikolaus oder Lichterglanz trugen dazu bei.

So verbreitete sich in der Mitteltaler Christuskirche bald eine geradezu meditative Stimmung und verführte die Zuhörer zum Träumen. Und während oben im Chorraum ein leuchtender Herrnhuter Stern den Weg zum Weihnachtsfest symbolisierte, zeigte ihn die "Oimräsal Musi" gleichsam musikalisch auf.

Auch Mark Mast lobte in seiner Ansprache die fünf "so wunderbar authentischen Musiker", die aus seinem "bayrischen Exil" nach Mitteltal gekommen waren. Mast war an diesem Nachmittag gleich in doppelter Funktion nach Mitteltal gekommen. Einerseits als Intendant des Schwarzwald Musikfestivals und Vorsitzender der Fördergesellschaft.

Freudestrahlend verkündete Mast, dass das Programmbuch 2018 fertiggestellt ist und verwies auf die dazu ausgelegten Flyer. Vorher hatte er bereits der Fördergesellschaft das neue Programm ausführlich präsentiert (wir berichteten).

Sichtlich freute sich Mast aber auch darüber, als gebürtiger Mitteltaler wieder einmal in seiner Heimatgemeinde sein zu können und bekannte, dass das Adventskonzert in der Christuskirche ein Jour fixe in seinem Terminkalender sei. Mast dankte Familie Bareiss für die perfekte Gastfreundschaft, die dieses Adventskonzert ermöglicht.