e-mobiler-Gemeindebus in Baiersbronn: Minister Alexander Bonde weiht Pilotprojekt ein.
Baiersbronn - Einheimisch, ehrlich, erfahren, emissionsfrei, emotional, eifrig, extrem und eindrucksvoll soll er sein – der neue e-mobile Gemeindebus, den Minister Alexander Bonde in einer kleinen Feier auf dem Rosenplatz offiziell seiner Bestimmung übergab.
Alexander Bonde, Minister für den Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, gab den Startschuss für den vollelektrischen Gemeindebus, ein Pilotprojekt, das vom Ministerium gefördert wurde und voraussichtlich ab August – nach der Testphase – zusätzlich im Baiersbronner Linienverkehr an den Start geht.
Die Gemeinde Baiersbronn wurde mit dem Projekt "E-Mobiler Gemeindebus" als eines von 20 herausragenden Modellprojekten im Land mit der maximalen Fördersumme des Ministeriums in Höhe von 100.000 Euro ausgezeichnet. Mit dem Einsatz des Elektrofahrzeugs sollen Lücken im Öffentlichen Personennahverkehr geschlossen werden, um die Gemeinde mit ihren Teilorten als Wohnort noch attraktiver zu machen und um zusätzlich touristische Angebote zu vernetzen.
Konkret bedeutet das, dass der e-mobile Gemeindebus an drei Vormittagen die Teilorte anfährt und an zwei Nachmittagen zu den Baiersbronner Wanderhütten Glasmännlehütte, Sattelei und Traube-Blockhütte unterwegs sein wird. Ein genauer Fahrplan wird rechtzeitig vor Inbetriebnahme vom Baiersbronner Busunternehmen Klumpp bekanntgegeben.
Baiersbronn wegen Großflächigkeit besondere Herausforderung
Die Landesregierung habe sich im Koalitionsvertrag verpflichtet, Baden-Württemberg zur Pionierregion nachhaltiger Mobilität zu machen, sagte Minister Bonde bei der Einweihungsfeier. Deshalb habe sie im Dezember 2011 die Landesinitiative Elektromobilität II auf den Weg gebracht, einen Fördertopf, dem auch ein Ideenwettbewerb zur Förderung e-mobiler Modellvorhaben im ländlichen Raum angeschlossen war. In vielen ländlichen Kommunen seien die Arztpraxen, Läden, Schulen und Behörden oft nur schwer oder mit langen Anfahrtswegen erreichbar, dies gelte auch für seine Heimatgemeinde Baiersbronn, die wegen ihrer Großflächigkeit und der vielen Teilorte eine ganz besondere Herausforderung darstelle, sagte Bonde weiter.
Aus dem Ideenwettbewerb seien 20 Vorschläge mit innovativen Ansätzen ausgewählt worden, darunter auch der e-mobile Gemeindebus Baiersbronn, der den ÖPNV ergänzen und optimieren soll. Das Fahrzeug werde rein privatwirtschaftlich durch das Busunternehmen Klumpp mit Lizenz für den Linienverkehr betrieben und solle durch Fahrten zu den Wanderhütten im Wald auch dem landschaftsgebundenen Tourismus zusätzliche Impulse verleihen, so der Minister. Damit würden gleichzeitig Pionierdienste für das nachhaltige Verkehrskonzept des Nationalparks Schwarzwald geleistet, das derzeit entwickelt werde.
Bonde lobte die Beteiligung der Bürgerschaft an dem Konzept. Es sei somit auch ein gelungenes Beispiel, wie Politik des Gehörtwerdens vor Ort mit Leben erfüllt werden könne, sagte er. Über technische Daten informierte Projektentwickler Christian Klaiber. Wenn die Akkus mit Ökostrom geladen sind, könne der e-mobile Gemeindebus maximal 150 Kilometer weit fahren, bis er wieder aufgeladen werden muss. Für 20 Fahrgäste sei in dem Elektrofahrzeug Platz, es sei auch rollstuhltauglich und durch eine Rampe barrierefrei, sagte Klaiber.
Der e-mobile Gemeindebus ist kein Neufahrzeug, sondern er wurde gebraucht vom Busunternehmen Klumpp gekauft und danach von der Firma EFA-S aus Zell umgebaut und zu einem vollelektrisch betriebenen Bus umgerüstet.
Bürgermeister Michael Ruf hatte die Gäste, die Mitglieder des Gemeinderats und Bezirksbeirats und den Minister zu der kleinen Einweihungsfeier begrüßt. Der Wunsch nach Mobilität sei so alt wie die Menschheitsgeschichte, sagte er. Der e-Bus sei ein weiterer Baustein in der Mobilität der Bürger und die gelungene Umsetzung Grund zur Freude.
Durch den e-Bus sollen auch abgelegene Wohnbereiche wie der Surrbach oder die Winterseiten an das Verkehrsnetz angebunden werden.
Das Konzept habe beim Ideenwettbewerb des Landes überzeugt und sei mit 100 000 Euro gefördert worden. Der Gemeinderat habe das Projekt dann auf den Weg gebracht. Betrieben werde der e-Bus von der Firma Omnibus Klumpp und nicht von der Gemeinde, informierte der Bürgermeister. Das Projekt sei daher äußerst nachhaltig und nicht von Zuschüssen abhängig. Es sei auch kein Ruf-Bus-System, sondern es werde eine eigenständige Linie geben.