Beim Konzertabend in der Christuskirche in Mitteltal: (von links) Hermann Bareiss, Yukie Takai, Tristan Cornut, Julian Osswald und Intendant Mark Mast Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Junge Elitekünstler demonstrieren perfektes Zusammenspiel bei Patronatskonzert in der Christuskirche

Von Ursula Blaich

Baiersbronn-Mitteltal. Mit einem begeisternden Festkonzert wurde das Schwarzwald Musikfestival in der Christuskirche in Mitteltal mit zwei jungen Elitekünstlern fortgesetzt.Mark Mast, der Intendant des Schwarzwald Musikfestivals, begrüßte zum vierten Konzert des 14. Musikfestivals den Kuratoriumsvorsitzenden, Hotelier und Patron Hermann Bareiss, den Vorsitzenden des Verwaltungsrats und Oberbürgermeister von Freudenstadt, Julian Osswald, die Tourismusdirektoren aus Freudenstadt und Baiersbronn, Michael Krause und Patrick Schreib, die ebenfalls dem Verwaltungsrat des Schwarzwald Musikfestivals angehören, sowie weitere Ehrengäste, Kuratoriumsmitglieder und zahlreiche weitere Musikliebhaber.

Das Motto, das über dem Patronatskonzert des Hauses Bareiss stand, war ein Zitat des Geigers Gideon Kremer, der nach den "schönen Stellen" in der Musik befragt wurde: "Die schönen Stellen muss man suchen. Das verlangt Zeit, die uns heute oft zu fehlen scheint, weil wir durch Lärm abgelenkt werden und die Fähigkeit verloren haben, uns mit dem kurzen Augenblick, den wir Leben nennen, intensiv auseinanderzusetzen. Wer die schönen Stellen finden will, muss mit der Stille in sich beginnen." "Ich würde mich freuen, wenn wir Zuhörer, Gäste und Musikfreunde auf der Suche nach den schönen Stellen ein wenig auch uns selbst finden", sagte Hermann Bareiss.

Seit drei Jahren kooperiert das Schwarzwald Musikfestival mit dem renommierten ARD-Musikwettbewerb, der alljährlich in München ausgetragen wird. Der junge französische Violoncellist Tristan Cornut belegte im vergangenen Jahr den dritten Platz und gewann zusätzlich einen Sonderpreis für die beste Interpretation der Auftragskomposition "Knock, Breathe, Shine" von dem finnischen Komponisten Esa-Pekka Salonen, die er auch als wahre Meisterleistung mit höchsten Schwierigkeitsgraden in der Christuskirche spielte. Mit hochprofessionellem Cellospiel vom ersten Takt an und seiner natürlichen Art spielte sich der junge Solist in die Herzen der Zuhörer. Tristan Cornut überzeugte mit seinem Cello auf ganzer Linie und sorgte für einen konzertanten Hochgenuss. In seinem musikalischen Spektrum spannte er den Bogen von Beethoven bis zur modernen Auftragskomposition von Esa-Pekka Salonen.

Der Nachwuchsvirtuose zeigte die großen Ausdrucksmöglichkeiten des Violoncello als Soloinstrument. Die innige Verbundenheit des Musikers mit seinem Instrument, das er mit ganzer Leidenschaft und Hingabe zupfte und strich, war förmlich spürbar. Yukie Takai begleitete ihn in hervorragender Weise am Klavier.

Die beiden jungen Künstler demonstrierten ein perfektes harmonisches Zusammenspiel. Kompositionen von Claude Debussy standen ebenso auf dem Programm wie eine Fünf-Satz-Suite von Robert Schumann. Cornuts faszinierende Fingerfertigkeit verblüffte die Zuhörer auch beim letzten Stück des Konzerts, bei Gregor Piatigorskys "Variationen über ein Thema von Paganini" und sorgte für Beifallsstürme in der Kirche. Der tosende Applaus überzeugte die beiden Künstler, noch eine Zugabe zu spielen. Peter Tschaikowskys "Valse Sentimental" wurde wehmütig und voller Melancholie zum Abschluss des überaus gelungenen Konzerts vorgetragen.

Auf den konzertanten folgte ein kulinarischer Hochgenuss. Hermann Bareiss begrüßte die Gäste zum Kulinarium. Das Küchenteam im Hotel Bareiss kredenzte ein Feuerwerk kulinarischer Gaumenfreuden.

Neben einem Fünf-Gänge-Menü, das von Variationen vom schottischem Wildlachs über sautierte Mittelmeerscampi auf Spargelrisotto bis hin zu Medaillons vom Milchkalb mit Serviettenknödeln reichte, wurden auserwählte Weine serviert.